Negativzinsen
Stand: 08.10.2024
Bis zum Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) am 21. Juli 2022 mussten Banken auf einen Teil ihrer überschüssigen Einlagen selbst 0,5 Prozent Strafzinsen zahlen. Diese Kosten gaben viele Geldhäuser in Form von Negativzinsen an ihre Privatkunden weiter. Die Kreditinstitute sprachen in diesem Zusammenhang gern von einem Verwahrentgelt. Verivox recherchierte damals fortlaufend und tagesaktuell, bei welchen Kreditinstituten private Sparer Negativzinsen bezahlen mussten.
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- Negativzinsen sind vorerst Geschichte
- Negativzinsen bis heute rechtlich umstritten
- Banken ohne Negativzinsen finden
- Top-Tagesgeldangebote im gesamten Markt
- Top-Tagesgeldangebote aus Ländern mit Top-Rating
- Top-Tagesgeldangebote mit deutscher Einlagensicherung
- Keine Negativzinsen für Kredite
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Das Wichtigste in Kürze
- Das Zeitalter der Negativzinsen ist Geschichte.
- Nach der Leitzinserhöhung im Juli 2022 haben die Banken auch die Verwahrentgelte für ihre Kunden zügig abgeschafft.
- Zum Höchststand im Mai 2022 verlangten mindestens 455 Banken und Sparkassen Negativzinsen.
- Zum EZB-Zinsentscheid am 21. Juli berechneten noch 424 Banken Negativzinsen.
- Ob Banken überhaupt Negativzinsen verlangen durften, ist bis heute rechtlich umstritten.
Negativzinsen sind vorerst Geschichte
Schon vor der Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank hatten mindestens 51 Banken und Sparkassen die sogenannten Verwahrentgelte ganz oder teilweise abgeschafft. Einige hatten die Minuszinsen komplett gestrichen, bei anderen Geldhäusern wurden zunächst die geltenden Freibeträge deutlich angehoben, so dass die Negativzinsen zumindest für einen Teil der Kunden weggefallen waren. Weil die Banken nach der Leitzinserhöhung selbst keine Strafzinsen mehr auf ihre überschüssigen Einlagen bezahlen mussten, hat sich der Abschied von den Negativzinsen danach nochmal spürbar beschleunigt. Schon einen Monat nach der EZB-Entscheidung hatten vier von fünf Geldhäuser die Verwahrentgelte für ihre Sparer komplett gestrichen.
Negativzinsen bis heute rechtlich umstritten
Ob Banken überhaupt Negativzinsen verlangen durften, ist noch nicht abschließend geklärt. Die Gerichte sind uneins: Einige Richter haben die Verwahrentgelte einzelner Banken schon für rechtswidrig erklärt. Andere Gerichte entschieden, dass Banken unter bestimmten Voraussetzungen durchaus Negativzinsen berechnen dürfen. Die Urteile sind nicht rechtskräftig, eine höchstrichterliche Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) steht noch aus.
Banken ohne Negativzinsen finden
Sparer waren Null- und Negativzinsen zu keinem Zeitpunkt hilflos ausgeliefert. Wer Konditionen vergleicht, konnte auch in der Niedrigzinsphase problemlos Angebote finden, die ohne Negativzinsen auskommen. In den folgenden Tabellen finden Sie die aktuellen Top-Tagesgeldangebote für 10.000 Euro Anlagesumme.
Top-Tagesgeldangebote im gesamten Markt
Bank
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Zinssatz
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Einlagensicherung
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---|---|---|
Bank Norwegian ("Sparkonto Plus")* | 3,20 % | Schweden |
Trade Republic** | 3,00 % | Deutschland / Irland / Frankreich |
FIM Bank*** | 2,95 % | Italien |
Klarna**** | 2,95 % | Schweden |
Stand: 16. Januar 2025
* Beim "Sparkonto Plus" sind pro Jahr sechs Buchungsposten frei, für jeden weiteren werden 0,5 % des Buchungsbetrags berechnet. Auf dem "Sparkonto" ohne diese Einschränkung wird das Guthaben mit 2,95 % verzinst.
** Verrechnungskonto zum kostenfreien Wertpapierdepot. Das Geld wird bei einer von mehreren Partnerbanken deponiert. Ein Teil des Geldes kann in Geldmarktfonds angelegt werden.
*** Ein- und Auszahlungen nur einmal wöchentlich möglich.
**** Voraussetzung ist das kostenfreie Klarna Guthaben-Konto.
Top-Tagesgeldangebote aus Ländern mit Top-Rating
Bank
|
Zinssatz
|
Einlagensicherung
|
---|---|---|
Bank Norwegian ("Sparkonto Plus")* | 3,20 % | Schweden |
Trade Republic** | 3,00 % | Irland / Deutschland / Frankreich |
Klarna*** | 2,95 % | Schweden |
Stand: 16. Januar 2025
* Beim "Sparkonto Plus" sind pro Jahr sechs Buchungsposten frei, für jeden weiteren werden 0,5 % des Buchungsbetrags berechnet. Auf dem "Sparkonto" ohne diese Einschränkung wird das Guthaben mit 2,95% verzinst.
** Verrechnungskonto zum kostenfreien Wertpapierdepot. Das Geld wird bei einer von mehreren Partnerbanken deponiert. Ein Teil des Geldes kann in Geldmarktfonds angelegt werden.
*** Voraussetzung ist das kostenfreie Klarna Guthaben-Konto.
Tagesgeld ist eine besonders sichere Geldanlage. EU-weit sind mindestens 100.000 Euro pro Bank und Kunde durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Im Falle einer Bankenpleite, werden Anleger aus dem nationalen Einlagensicherungssystem des Mitgliedstaates entschädigt, in dem das Kreditinstitut seinen Sitz hat. Einen besonders hohen Schutzstandard bieten Banken aus wirtschaftsstarken Ländern mit einer sehr guten Bonitätsbewertung bei den großen Rating-Agenturen. Aktuell sind das die EU-Mitgliedstaaten Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Österreich und Schweden sowie die Schweiz, Norwegen und Großbritannien.
Top-Tagesgeldangebote mit deutscher Einlagensicherung
Bank
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Zinssatz
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Hauptsitz
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---|---|---|
Bank11* | 2,75 % | München |
Raisin Bank - EuroExtra** | 2,70 % | Frankfurt am Main |
Akbank | 2,65 % | Eschborn |
BMW Bank | 2,65 % | München |
GEFA Bank | 2,65 % | Wuppertal |
Stand: 16. Januar 2025
* Der Zinssatz in Höhe von 2,75 % gilt für alle Tagesgeldkonten, die ab dem 14.03.2024 eröffnet wurden.
** Die Raisin Bank ermöglicht bei EuroExtra dem Kunden eine treuhänderisch gehaltene Einlage bei der Deutschen Bank.
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Keine Negativzinsen für Kredite
Im Kreditgeschäft gab es unter normalen Marktbedingungen bislang keine Negativzinsen. Vereinzelt kam es im Zins-Tief lediglich vor, dass Ratenkredite mit Negativzinsen beworben wurden, um neue Kunden zu gewinnen. Solche Angebote galten aber meist nur für niedrige Kreditbeträge und für ganz bestimmte Laufzeiten.
Die besten Chancen auf günstige Zinsen bietet ein Kreditvergleich. So fragen Verbraucher ihren Kredit nicht nur bei einer, sondern bei zahlreichen Banken auf einmal an. Aus den erhaltenen Angeboten wählen sie dann einfach das günstigste aus. Verivox-Berechnungen zeigen: Wer vor dem Abschluss einen Kreditvergleich macht, erhält sein Darlehen im Schnitt rund 40 Prozent günstiger als Kreditnehmer im bundesweiten Durchschnitt.