Stromleitungen unter dem Mittelmeer für Strom aus der Wüste
Stand: 10.12.2010
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Paris - Rund 20 französische Firmen haben nach dem Vorbild des Wüstenstromprojekts Desertec die Gesellschaft Medgrid gegründet. Diese soll die Machbarkeit von Stromleitungen prüfen, welche unter dem Mittelmeer verlegt werden sollen. So soll Solarstrom von Afrika nach Europa transportiert werden. "Der Kampf um ein nachhaltiges Wachstum entscheidet sich vor allem über neue Netze", so Frankreichs Energieminister Eric Besson. "Wir brauchen Energie-Autobahnen, um die EU mit Quellen erneuerbarer Energien zu verbinden."
Medgrid - ursprünglich Transgreen getauft - ist als Ergänzung zu Desertec im südlichen und östlichen Mittelmeerbecken gedacht. Das Projekt wurde im Rahmen der vor zwei Jahren gegründeten, umstrittenen Mittelmeerunion initiiert, für die Frankreich sich eingesetzt hatte. In den kommenden zehn Jahren sollen Kraftwerke mit einer Kapazität von 20 Gigawatt gebaut werden, vor allem Solaranlagen; etwa ein Viertel der Strommenge soll über Hochspannungsleitungen durch das Mittelmeer nach Europa gebracht werden.
Gründungsmitglieder von Medgrid sind unter anderem die französischen Konzerne Alstom, Areva, EDF und Nexans, die marokkanische Elektrizitätsbehörde, das spanische Unternehmen Red Electrica und der Siemens-Konzern. Medgrid stehe aber allen Mittelmeer-Anrainern offen, erklärte Präsident André Merlin.