Netzbetreiber: Ökostrom-Umlage wird nicht sinken
Stand: 15.03.2016
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Berlin - Die Ökostrom-Umlage ist im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch gestiegen. Und daran wird sich aus Sicht des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz vorerst auch nichts ändern.
"Ich würde davon ausgehen, dass wir eher eine leicht steigende Seitwärtsbewegung sehen", sagte 50Hertz-Chef Boris Schucht am Montag in Berlin. Das hänge aber noch davon ab, wie viel Sonnenstrom in diesem Jahr fließt und wie sich der Strompreis an der Börse entwickelt. Die Ökostrom-Umlage, die für Verbraucher etwa ein Viertel des Strompreises ausmacht, war zum Jahreswechsel um drei Prozent auf den Höchststand 6,354 Cent pro Kilowattstunde gestiegen.
50Hertz zählt zu den vier großen Übertragungsnetzbetreibern und ist in Ostdeutschland und Hamburg aktiv. Die Kunden dort zahlen aus Sicht des Unternehmens übermäßig viel für die Energiewende. "Es müssen Schritte gegangen werden, um das Auseinanderdriften der Strompreise zu beenden", forderte Schucht. Hintergrund ist, dass der Netzbetrieb dort teuer ist, wo viel Strom aus Wind, Sonne und Biomasse erzeugt wird. Das schlägt sich auf die Stromrechnung der Kunden dort nieder.
Erneuerbare Energien erreichten im 50Hertz-Gebiet im vergangenen Jahr einen Anteil von 49 Prozent. Um Engpässe im Netz zu umschiffen, musste das Unternehmen nach 97 Millionen Euro im Vorjahr nach eigenen Angaben die Rekordsumme von 346 Millionen Euro ausgeben.
Der Strompreis hat mehrere Bestandteile. Strom selbst schlägt nur mit etwa einem Viertel zu Buche. Etwa die Hälfte sind Umlagen, Steuern und Abgaben - darunter die EEG-Umlage für den Ökostrom. Das übrige Viertel der Rechnung entfällt auf den Transport. Dieses Netzentgelt steigt, unter anderem weil neue Leitungen gebaut werden müssen.