Facebook übernimmt deutsche Autobahnen
Stand: 01.04.2014
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Menlo Park/Berlin – Facebook wird das Lkw-Mautsystem Toll Collect übernehmen und ausbauen. Außerdem soll der Internetkonzern in Zukunft auch für die Wartung der deutschen Autobahnen zuständig sein. Für Autofahrer werde sich aber kaum etwas ändern, teilten Verkehrsministerium und Facebook heute im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit.
Autobahnen sollen kostenlos bleiben – für Facebook-Nutzer
Bisher sind nur wenige Einzelheiten der spektakulären Übernahme bekannt. Ein Sprecher von Facebook betonte, dass es keine Pläne gebe, eine Pkw-Maut einzuführen.
„Die deutschen Autobahnen sind und bleiben kostenlos für alle Pkw-Fahrer, die mit unserer neuen Autobahn-App unterwegs sind. Darüber hinaus werden wir nützliche Zusatzdienste anbieten, die sowohl unseren Nutzern als auch unseren Werbepartnern einen echten Mehrwert bringen werden. Dazu gehört beispielsweise, dass alle gefahrenen Strecken automatisch bei Facebook gepostet werden, oder auch der Got-there-first-Button für spontane Straßenrennen.“
Teurer wird es für alle Autofahrer, die sich gegen die Nutzung von Facebook entscheiden. Diese sogenannten „Facebook-Verweigerer“ sollen sich bis zur Umstellung des Mautsystems bei Toll Collect anmelden und zunächst die Lkw-Preise bezahlen. Später soll es für die Autobahnen ein günstiges Flatrate-Angebot geben, das bei rund 1.000 Euro pro Jahr liegen soll. Außerdem sei ein Angebot namens „Autobahn-Prime“ im Gespräch – hier sollen Autofahrer in Zukunft die dritte Spur exklusiv buchen können.
Kaufpreis und Vertrag sind Staatsgeheimnis
Die Übernahme der Autobahnen durch Facebook soll im April 2015 starten. Über den genauen Kaufpreis und die Einzelheiten des Vertrags wurde Stillschweigen vereinbart.
„Der aktuelle Vertrag mit Toll Collect umfasst 17.000 Seiten und darf selbst von Bundestagsabgeordneten nur unter strengsten Auflagen eingesehen werden. Bei so einer Ausgangsposition ist es natürlich schwierig, Facebook gegenüber auf Transparenz zu pochen. Immerhin kann ich sagen, dass der neue Vertrag mit Facebook nur ein klein wenig dicker ausgefallen ist“, so ein Ministeriumssprecher.