43 Prozent der EU-Haushalte sind ohne Internet-Zugang
Stand: 13.10.2010
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Brüssel - Einer groß angelegten europaweiten Umfrage zufolge haben 43 Prozent der EU-Haushalte immer noch keinen Internet-Zugang. Knapp 20 Prozent der befragten Haushalte nannten hohe Kosten als Grund für den Verzicht auf einen Internetanschluss. Dies teilte die EU-Kommission am Mittwoch mit. Für die Eurobarometer-Erhebung wurden 27 000 Haushalte in ganz Europa befragt.
Das Ergebnis macht die Schere zwischen armen und reichen Ländern deutlich: In Deutschland arbeitet die Bundesregierung gerade daran, die letzten Lücken bei der Versorgung mit schnellen Breitband-Anschlüssen zu schließen.
Die Kommission hat sich auf die Fahnen geschrieben, allen EU-Bürgern den Zugang zu schnellem Internet zu öffnen. Die Brüsseler Behörde räumte ein, dass die Ergebnisse zeigen, wie ehrgeizig die Ziele ihrer "Digitalen Agenda" sind: Bis 2020 sollen alle Europäer einen Internetzugang mit einer Download-Geschwindigkeit von 30 Mbit pro Sekunde haben können und mindestens 50 Prozent der europäischen Haushalte sogar über Anschlüsse mit 100 Mbit pro Sekunde verfügen. In Deutschland gilt aktuell schon die langsamste DSL-Geschwindigkeit von 1 MBit pro Sekunde als Breitband.
Zugleich musste die Kommission zugeben: "Viele Personen, die zuhause keinen Internetanschluss haben, erklären, dass sie gar kein Interesse am Internet haben." Die Behörde glaubt allerdings, dass viele Menschen die Vorzüge des Netzes zu schätzen lernen, wenn sie es nutzen können.
Mehr als ein Drittel der EU-Bürger nutzt Soziale Netzwerke im Internet - 45 Prozent der Haushalte machen sich aber zugleich Sorgen über einen Missbrauch ihrer persönlichen Daten dort, wie die Umfrage ebenfalls ergab. Ein Telefon haben 98 Prozent der EU-Haushalte, über ein Mobiltelefon verfügen 87 Prozent.