Zahnstaffel
Der Begriff Zahnstaffel begegnet jedem, der sich mit einer privaten Krankenversicherung oder mit einer Zahnzusatzversicherung beschäftigt. Die Zahnstaffel spielt im Zusammenhang mit Zahnersatz eine entscheidende Rolle. Bei der Auswahl des geeigneten Tarifs sollte ihr besondere Aufmerksamkeit zukommen.
- Was ist die Zahnstaffel?
- Welche Bedeutung hat die Zahnstaffel?
- Tarifwechsel
- Gibt es eine Zahnzusatzversicherung ohne Zahnstaffel?
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahnstaffel limitiert die Leistungen für Zahnersatz in den ersten Jahren.
- Niedrige Zahnstaffeln sind trotz niedrigerer Prämie nur bedingt empfehlenswert.
- Eine Anrechnung auf das Kalenderjahr ist sinnvoller als auf das Versicherungsjahr.
- Die ersten Versicherer verzichten inzwischen auf die früher übliche Wartezeit.
Was ist die Zahnstaffel?
Versicherer begrenzen gerne ihre Risiken. Ein Versicherungsnehmer schließt eine Zahnzusatzversicherung für 30 Euro im Monat ab. Nach drei Monaten stellt der Zahnarzt fest, dass umfangreiche Zahnersatzmaßnahmen notwendig sind. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf 4.000 Euro. Die Vertragslaufzeit der Versicherung beträgt zwei Jahre. Angenommen, der Versicherungsnehmer lässt die Zähne sanieren und kündigt den Vertrag nach zwei Jahren wieder. Für den Versicherer bedeutet dies ein Verlustgeschäft in Höhe von 3.280 Euro.
Vor diesem Hintergrund wurde die Zahnstaffel eingeführt. Sie gibt an, wie viel die Versicherung in den ersten Jahren bezahlt. Eine Zahnstaffel könnte folgendermaßen aussehen:
Zeitraum
|
Betrag
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---|---|
Im ersten Jahr | Bis zu 1.000 Euro |
In den ersten beiden Jahren insgesamt | Bis zu 2.000 Euro |
In den ersten drei Jahren insgesamt | Bis zu 3.000 Euro |
In den ersten vier Jahren insgesamt | Bis zu 4.000 Euro |
Ab dem fünften Jahr | Unbegrenzt bis zur vereinbarten tariflichen Leistung |
Wichtig ist auch, ob die Begrenzung auf das Kalenderjahr ausgelegt ist oder auf das Versicherungsjahr. Beispiel: Das Versicherungsjahr begann am 1. Juni. Im Dezember wird eine Zahnersatzleistung in Höhe von 1.800 Euro notwendig. Die Behandlung umfasst zwei Termine. Greift das Versicherungsjahr, kann die zweite Behandlung erst im Juni des Folgejahres durchgeführt werden. Gilt das Kalenderjahr als Bemessungszeitraum, kann die Behandlung nahtlos im Januar weitergeführt werden.
Die Höhe der Zahnstaffel wirkt sich natürlich auch auf die Prämie aus. Deutlich billiger wäre eine solche Zahnstaffel:
Zeitraum
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Betrag
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---|---|
Im ersten Jahr | Bis zu 500 Euro |
In den ersten beiden Jahren insgesamt | Bis zu 750 Euro |
In den ersten drei Jahren insgesamt | Bis zu 1.000 Euro |
In den ersten vier Jahren insgesamt | Bis zu 1.250 Euro |
In den ersten fünf Jahren | Bis zu 1.500 Euro |
Ob diese Staffelung vor dem Hintergrund der Kosten für Zahnersatz allerdings zielführend ist, bleibt fraglich. Zahnersatz ist teuer. In den ersten fünf Jahren könnten Sie aber nur mit 1500 Euro Ersatz rechnen - insgesamt!
Welche Bedeutung hat die Zahnstaffel?
Die Bedeutung der Zahnstaffel liegt in der Kostenbegrenzung des Versicherers. Allerdings kann der Versicherungsnehmer in Absprache mit dem Zahnarzt die Kosten für mögliche Zahnersatzaufwendungen steuern. Orientiert sich der Zahnarzt konsequent an der Zahnstaffel, vermeidet er zusätzliche Kosten für seinen Patienten.
Was passiert mit der Zahnstaffel bei Tarifwechsel?
Wechselt ein Versicherungsnehmer im Rahmen einer privaten Krankenvollversicherung in einen anderen Tarif, bleibt die Zahnstaffel selbst davon unberührt. Die Versicherungsgesellschaften nutzen in der Regel eine Vorgabe für alle Tarife.
Der Tarifwechsel kann allerdings Auswirkungen auf die Erstattungshöhe bei Zahnersatzleistungen haben. Üblicherweise bieten die Versicherungsgesellschaften unterschiedliche Erstattungssätze an. Die Bandbreite reicht je nach Versicherer von 50 Prozent bis inzwischen sogar 100 Prozent.
Anders als bei einem Tarifwechsel verhält es sich bei einem Wechsel des Krankenversicherers. In dieser Situation sind die möglichen Anwartschaften nach beispielsweise zwei schadensfreien Jahren hinfällig. Es gilt wieder die Zahnstaffel von Beginn an.
Gibt es eine Zahnzusatzversicherung ohne Zahnstaffel?
Aktuell findet sich kein Versicherer am Markt, der auf eine Summenbegrenzung, also eine Zahnstaffel, verzichtet. Einige Unternehmen werben damit, dass sie Zahnersatz ohne Leistungsbegrenzung anbieten. Diese sind jedoch die Ausnahme. Neu ist auch, dass manche Versicherer auf die Wartezeit bei Zahnersatz verzichten. Bislang waren Vorlaufzeiten von bis zu acht Monaten die Regel. Damit sollte vermieden werden, dass nach der ersten Beitragszahlung bereits kostenintensive Zahnersatzleistungen von der versicherten Person in Anspruch genommen wurden. Die klassische Zahnbehandlung bei Schmerzen ist davon natürlich ausgenommen.
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