Fluorose
Das Krankheitsbild Fluorose beschreibt eine über einen längeren Zeitraum zu hohe Zufuhr an Fluor in den Körper. Mediziner unterscheiden zwischen der Skelettfluorose, die sich auf den Knochenbau auswirkt und der Zahnfluorose. Fluorose tritt häufig in Ländern auf, in denen mit Fluor angereichertes Trinkwasser Verwendung findet.
- Was ist Fluorose?
- Fluorose oder Karies?
- Fluoroseflecken beseitigen
- Fluorose vorbeugen
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Fluorose handelt es sich um ein Anzeichen angegriffenen Zahnschmelzes.
- Die Ursache kann eine zu hohe Zufuhr von Fluor sein.
- Zahncremes mit zu hohem Fluorgehalt können gerade bei kleinen Kindern die langfristigen Veränderungen hervorrufen.
- Die endgültige Beseitigung fällt sehr kostenintensiv aus.
Was ist Fluorose?
Fluor gilt als vorbeugend gegen Karies. Nicht umsonst enthalten viele Zahncremes daher Fluor. Ein Milligramm am Tag ist nach Ansicht der Mediziner ausreichend, um einen kariesprophylaktischen Zweck zu erfüllen. In einer höheren Dosierung bewirkt der Stoff jedoch das Gegenteil. Eine Überdosierung von Fluor führt dazu, dass sich die Zähne verfärben und weiße Flecken bis braune Streifen auftreten. Ein typisches Merkmal für eine Überdosierung von Fluor sind kreideweiße Zähne mit braunen Streifen. Diese Veränderung ist nicht nur farblicher Natur, sondern führt auch dazu, dass der Zahnschmelz angegriffen und für Karies deutlich anfälliger wird.
Eine leichte Fluorose zeigt sich an weißen Flecken auf dem Zahnschmelz, ist aber meist harmlos.
Um die Fluorose als Krankheitsbild zu definieren und entsprechende medizinische Schritte einzuleiten, muss zunächst erfasst werden, in welchem Umfang der Patient Fluor zu sich nimmt. Dazu zählt auch eine Trinkwasseranalyse. Anschließend wird der Grad der Erkrankung an Hand einer vorgegebenen Tabelle definiert. Diese gliedert den Erkrankungsgrad wie folgt:
Einstufung
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Merkmale
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0 | Normal | Der Zahnschmelz zeigt keine Veränderungen gegenüber gesunden Zähnen. |
1 | Fraglich | Auf dem Zahnschmelz sind vereinzelt weiße Flecken sichtbar. |
2 | Sehr mild | Auf dem Zahn finden sich gelegentlich undurchsichtige weiße Flecken. Die befallene Zahnoberfläche macht maximal 25 Prozent aus. |
3 | Mild | Die von undurchsichtigen weißlichen Flecken befallene Zahnoberfläche beträgt maximal 50 Prozent. |
4 | Mittelschwer | Es sind alle Zähne betroffen und weisen braune Flecken auf, die als unästhetisch eingestuft werden. |
5 | Schwer | Es sind alle Zähne mit ihren Schmelzoberflächen betroffen. Die Zähne muten löchrig an und sind fast vollständig von braunen Flecken überzogen. |
Fluorose oder Karies?
Für den Patienten macht es einen wesentlichen Unterschied, ob er an Fluorose leidet, oder die Zähne großflächig von Karies befallen sind.
Weiße Flecken auf den Zähnen können auch auf Initialkaries hindeuten. Diese Vorstufe von Karies kann (und muss) durch Zugabe von Fluorid rückgängig gemacht werden. Reicht die Zugabe von Fluorid nicht aus, können kleine punktuelle Bohrungen notwendig werden, um die befallenen Zahnschmelzpartien zu heilen.
Die weißen Flecken der Fluorose sind dagegen optisch störend, aber harmlos. Weiße Flecken auf den Zähnen können allerdings auch durch einen genetischen Ursprung herrühren. Sie entstehen auch, wenn der Körper zu viel Zahnschmelz produzieren.
Die braunen Flecken der schweren Fluorose, die wie Karies aussehen, müssen unbedingt behandelt werden.
Fluoroseflecken beseitigen
Zeigen sich erste weiße Flecken auf den Zähnen, sollte in einem Gespräch mit dem Zahnarzt geklärt werden, wie diese beseitigt werden können. Ein Wechsel der Zahncreme könnte eine Lösung sein, wenn diese einen zu hohen Fluorgehalt aufweist.
Eine finale Beseitigung der Flecken ist ohne weiteres nicht möglich. Die Behandlung ist kostenintensiv und muss immer wieder aufgefrischt werden. In den meisten Fällen bleibt nur, die Ausbreitung zu verlangsamen oder aufzuhalten.
Fluorose vorbeugen
Ein kritisches Alter für das Entstehen von Fluorose ist die Zeit, in der bei Kindern der Zahnwechsel stattfindet. Weist die verwendete Zahncreme einen zu hohen Fluorgehalt auf, lagert sich dieser auf den Zähnen ab und kann nicht mehr abgebaut werden. Zur Vorbeugung sollten Eltern daher darauf achten, dass Kleinkinder spezielle Kinderzahnpasta verwenden. Auf Ergänzungsmittel wie etwa Fluoridtabletten sollte bei gleichzeitiger Verwendung von fluorhaltiger Zahnpasta verzichtet werden. Im Zweifel hilft der Zahnarzt mit Empfehlungen für die richtige Zahnpasta weiter.
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