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Wasser im Keller nach Starkregen: Das können Sie tun

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Unabhängig, ob Mieter oder Eigentümer eines Kellers – Wasser im Keller nach Starkregen sorgt bei den Betroffenen erst einmal für einen Schockzustand. Die Gründe, wie das Wasser in den Keller eingetreten ist, sind unterschiedlich. Es könnte sein, dass das Kellerfenster nicht so dicht schließt, wie man es sich wünschen würde, oder dass das Wasser durch überlastete Abwasserrohre durch den Waschküchenablauf hochgedrückt wurde, wenn kein Rückstauventil vorhanden war. Besonders bei älteren Gebäuden ist diese Problematik leider immer noch weit verbreitet. Es stellen sich daher die Fragen: Was ist unmittelbar während des Wassereinbruchs zu tun? Welche Maßnahmen müssen danach ergriffen werden?

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Falle eines erhöhten Wasserstands im Keller sollte der Strom immer ausgeschaltet werden.

  • Ist das eingetretene Wasser verschmutzt, sollten Sie nur mit Gummistiefeln, Handschuhen und gegebenenfalls einer Atemmaske arbeiten.

  • Muss Wasser abgepumpt werden, sollte dies von der Feuerwehr erledigt werden, um zu verhindern, dass kontaminiertes Wasser in die Umwelt gelangt.

  • Versicherungsschutz besteht nur, wenn die Policen Elementarschäden einschließen.

Wasser läuft in den Keller: Was tun?

Wenn Wasser in den Keller eindringt, kann dies eine unerwartete Herausforderung darstellen. Doch zu wissen, was zu tun ist, kann einen Unterschied ausmachen. Hier sind einige wichtige Schritte, um schwerwiegende Schäden zu vermeiden.

  • Stromversorgung abschalten: Als Erstes müssen die Betroffenen mögliche Stromkreisläufe unterbrechen, insbesondere wenn der Wasserstand im Keller über 30 cm erreicht hat. In diesem Fall sollten Sie die Feuerwehr rufen, damit diese das Wasser abpumpen kann.

  • Fenster und Türen abdichten: Fließt nur wenig Starkregen durch Fenster oder Türen in den Keller, hilft es in den meisten Fällen schon, wenn Fenster und Türen mit Handtüchern oder Lappen abgedichtet werden. Kleine Pfützen können aufgewischt werden.

  • Verunreinigtes Wasser beachten: Ist das Wasser braun, kam es aus den Abwasserrohren. In diesem Fall sind Gummistiefel, Handschuhe und eventuell sogar eine Atemschutzmaske notwendig. Bei verunreinigtem Wasser ist generell die Unterstützung der Feuerwehr anzufordern, da das Abpumpen oder Ableiten von verschmutztem Wasser ins Freie oder in den Kanal mit hohen Geldbußen geahndet werden kann.

  • Giftige Stoffe im Wasser vermeiden: Wenn im Keller schädliche oder giftige Stoffe gelagert wurden, dürfen die Betroffenen nicht in das Wasser eintreten. In einem solchen Fall bleibt nur die Option, die Feuerwehr zu verständigen.

  • Dokumentation und Fotos machen: Es ist ratsam, möglichst viele Fotos für die Versicherung anzufertigen. Allerdings ist der Versicherungsschutz nur dann gegeben, wenn eine Elementarversicherung in der Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung enthalten ist. Nur wenn Regen durch Sturm ab Windstärke acht in den Keller gedrückt wurde, ist dies über die Sturmklausel in der Wohngebäudeversicherung mitversichert. Um die Höhe des Wasserstandes zu dokumentieren, bietet es sich an, einen Zollstock in das Wasser zu halten und zu fotografieren. Alternativ lässt sich der Wasserstand auch an markanten Punkten an einer Wand ablesen.

Verfügen die Bewohner oder Eigentümer über keine entsprechende Versicherung, müssen sie alle Kosten, sowohl für den Feuerwehreinsatz als auch für Reinigung und Wiederinstandsetzung, selbst tragen.

Wie geht es nach dem Abpumpen bei Wasser im Keller weiter?

Nachdem der Keller ausgepumpt wurde, sind einige wichtige Schritte zu erledigen, um sicherzustellen, dass keine weiteren Schäden auftreten.

  • Sicherheit gewährleisten: Sämtliche Elektrogeräte, die von dem Hochwasser betroffen waren, müssen vor dem erneuten Einschalten vollständig ausgetrocknet werden.

  • Gegenstände entfernen: Gegenstände und Möbel sollten zum Trocknen aus dem Keller geräumt werden. Beschädigte Dinge können nicht einfach im Müll entsorgt werden. Einige müssen möglicherweise als Sondermüll an der Deponie abgegeben werden.

  • Keller trocknen lassen: Um Schimmelbildung im Mauerwerk zu vermeiden, müssen die Räumlichkeiten mindestens gelüftet werden. Entfeuchter, Gebläse und gegebenenfalls Heizgeräte können die Luftfeuchtigkeit im Keller reduzieren und die Trocknung beschleunigen.

  • Keller gründlich reinigen: Ist der Keller leergeräumt, kann mit der Reinigung begonnen werden. Es ist jedoch ratsam, dabei Schutzkleidung und eine Atemmaske zu tragen, da nicht sicher ist, ob sich Schadstoffe im Wasser befanden.

  • Öltank prüfen: Befindet sich in dem überschwemmten Keller ein Öltank, muss ein Heizungstechniker prüfen, ob dieser beschädigt wurde. Wenn ja, sollte überprüft werden, ob Öl ausgetreten ist.

Wie kann man Wasser im Keller vorbeugen?

Versicherungsschutz im Schadensfall ist praktisch. Noch besser ist es aber, wenn es gar nicht erst zu einem Schaden kommt. Dies lässt sich mit vorbeugenden Maßnahmen durchaus sicherstellen.

In Venedig und in der gesamten Lagunenregion gehören Aluminiumschutzschilde vor Türen oder niedrigen Fenstern, die in Führungsschienen geschoben werden, zum festen Straßenbild bei Hochwasserwarnungen. Auch der Fachhandel in Deutschland bietet zahlreiche solcher Lösungen an.

Für wiederholte, geringfügige Wassereintritte, die lediglich ärgerlich sind, können Sandsäcke eine Abhilfe bieten.

Um das Eindringen von Kanalwasser zu verhindern, ist der Einbau eines Rückstauventils oder einer Rückstauklappe ratsam, der von Sanitärtechnikern durchgeführt wird.