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Wärmepumpe als Klimaanlage nutzen: Wie geht das?

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Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Kann man eine Wärmepumpe auch als Klimaanlage nutzen?
  3. So funktioniert es
  4. Diese Wärmepumpen eignen sich
  5. Kosten
  6. Vorteile
  7. Wärmepumpen vergleichen

Wärmepumpen können im Sommer – ausgestattet mit der richtigen Technik – auch als Klimageräte fungieren. Dabei wird die Funktion des Geräts umgedreht und die Wärme statt in das Haus hinein aus ihm heraus geleitet. Je nach Wärmequelle kann das passiv oder aktiv erfolgen, aber in jedem Fall können Sie so Ihre Wärmepumpe sinnvoll ganzjährig nutzen. Diese Art der Kühlung ist auch energieeffizienter als die Temperaturregelung durch eine extra angeschaffte Klimaanlage.

Das Wichtigste in Kürze

  • Es ist empfehlenswert, direkt eine Wärmepumpe mit Kühlungsfunktion zu wählen – eine Nachrüstung ist aber auch möglich.
  • Erdwärmepumpen erlauben eine passive Kühlung, Luftwärmepumpen eine aktive und bei Grundwasserwärmepumpen sind beide Arten möglich.
  • Durch eine Wärmepumpe mit passiver Kühlung kann die Temperatur um rund drei Grad gesenkt werden, bei einer mit aktiver Kühlung können es bis zu 20 Grad weniger sein.
  • Die Kühlung von Innenräumen per Wärmepumpe ist energieeffizienter als mit einer Klimaanlage.

Kann man eine Wärmepumpe auch als Klimaanlage nutzen?

Grundsätzlich kann jede Art von Wärmepumpe, mit Ausnahme von Brauchwasser-Wärmepumpen, als Klimaanlage eingesetzt werden. Allerdings ist die Kühlfunktion nicht bei jedem Modell verbaut und verschiedene Wasserpumpenarten erbringen unterschiedliche Kühlleistungen. Es lohnt sich also, die Klimaanlagen-Funktion direkt bei der Auswahl der Wärmepumpe in die Überlegungen einzubeziehen, denn die Kühlung per Wärmepumpe bietet langfristig viele Vorteile.

Bei der Auswahl der Wärmepumpe sollten Sie überlegen, um wie viel Grad Sie die Innenräume im Sommer herunterkühlen möchten, denn danach entscheidet sich auch, welche Art von Wärmepumpe die richtige für Sie ist. Außerdem gibt es Wärmepumpen, die mit einer Lüftungsanlage kombinierbar sind, was ebenfalls die Entscheidung beeinflussen kann. Falls Sie bereits eine Wärmepumpe besitzen und nutzen, kann die Klimaanlagen-Funktion meist nachgerüstet werden.

Wärmepumpe als Klimagerät, wie geht das?

Um Innenräume zu kühlen, wird das Prinzip der Wärmepumpe umgedreht: Statt der Umgebung wird den Innenräumen Wärme entzogen und in die Luft, das Erdreich oder das Grundwasser abgegeben. Die Wärmepumpe funktioniert als Klimaanlage wie ein Kühlschrank und kühlt die Innenräume über die sonst für Wärme genutzten Heizkörper. Je nach verbauter Technologie kann das sogar ganz automatisch erfolgen. Manche Wärmepumpen nutzen thermische Sensoren, die ab einer bestimmten Temperatur automatisch mit der Kühlung beginnen. Andere Modelle müssen vor der Nutzung programmiert werden. Es gibt auch Modelle, die Sie manuell einstellen.

Unabhängig vom Modell ist die Art der Heizkörper wichtig, wenn die Wärmepumpe als Klimagerät genutzt werden soll. Klassische, an der Wand angebrachte Heizkörper funktionieren nicht, da sich bei ihnen zu schnell Kondenswasser bildet, was Schäden verursachen kann. Flächenheizungen – wie Fußboden- oder Wandheizungen – und Gebläseheizungen sind die richtige Wahl, wenn die Wärmepumpe im Sommer für kühlere Räume sorgen soll.

Passive vs. aktive Kühlung durch Wärmepumpen

Das Grundprinzip, also das Ausleiten von Wärme aus Innenräumen, ist immer das gleiche, wenn eine Wärmepumpe zur Kühlung verwendet wird. Allerdings kann dieser Prozess passiv und aktiv stattfinden. Der Wärmepumpentyp gibt vor, welcher der beiden Wege möglich ist, wobei es auch Geräte gibt, die sowohl aktiv als auch passiv kühlen können.

Passives Kühlen (auch als Passive oder Natural Cooling bezeichnet) nutzt die Tatsache, dass das Erdreich und das Grundwasser im Sommer niedrigere Temperaturen haben als die meisten Innenräume. Die Wärme wird hierbei aus den Häusern über die Wärmepumpe und Sonden ins Erdreich oder Grundwasser geleitet. Dank des Temperaturgefälles zwischen Innenräumen und Umgebung funktioniert die passive Kühlung fast automatisch und verbraucht wenig Strom.

Aktives Kühlen (auch als Active Cooling bekannt) funktioniert ebenso, der Prozess wird jedoch zusätzlich aktiv unterstützt, was zu einer höheren Kühlleistung führt. Wichtig ist hierbei, dass die Flächenheizungen mit Taupunktfühlern ausgestattet sind, die überprüfen, dass die Heizkörper nicht zu kalt werden. So wird die Bildung von Wasserdampf verhindert. Im Gegensatz zur passiven Kühlung können beim Active Cooling auch Gebläsekonvektoren zum Einsatz kommen, die dann optisch an konventionelle Klimaanlagen erinnern.

Welche Wärmepumpen eignen sich als Klimaanlage?

Sowohl Erd-, Grundwasser- als auch Luftwärmepumpen können als Klimaanlagen genutzt werden. Erdwärmepumpen erlauben nur eine passive Kühlung, Luftwärmepumpen nur die aktive Variante. Bei Grundwasserwärmepumpen sind beide Technologien möglich. Bei der Wahl der Wärmepumpe kann die folgende Tabelle mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen der Kühlfunktionen helfen.

Wärmepumpentyp und Art der Kühlung
Vorteile
Nachteile
Erd- und Grundwasserwärmepumpen, passive Kühlung Verbraucht wenig Energie, daher günstig und umweltschonend Luftfeuchtigkeit kann nicht reguliert werden, die Innenräume können durchschnittlich nur um 3 Grad heruntergekühlt werden
Luft- und Grundwasserwärmepumpen, aktive Kühlung Bei der Klimatisierung der Räume ist ein Herunterkühlen um bis zu 20 Grad möglich Energieverbrauch ist wesentlich höher als bei der passiven Kühlung

Eine Wärmepumpe, die nicht die entsprechenden Voraussetzungen mitbringt, kann nachgerüstet werden. Da dabei aber neben den zusätzlichen Kosten auch noch Umbauarbeiten nötig sein können (wenn Sie beispielsweise noch keine Flächenheizung verwenden), ist es nachhaltig, direkt eine Wärmepumpe zu installieren, die eine Kühlfunktion mitbringt.

Halten Sie dafür Ausschau nach Geräten, die als reversible Wärmepumpen bezeichnet werden. Das bedeutet nichts anderes, als dass sich der Kreislauf aktiv umdrehen lässt und Wärme in beide Richtungen geleitet werden kann.

Kosten einer Wärmepumpe mit Klimaanlage

Die Klimafunktion ist ein optionales Feature, das Zusatzkosten nach sich ziehen kann. Der genaue Preis ist dabei von vielen Faktoren abhängig, etwa von der Art der Wärmequelle, der gewünschten Leistung oder auch der Region, in der Sie leben. Natürlich macht es auch einen Unterschied, ob Sie sich direkt für eine Wärmepumpe mit Kühlfunktion entscheiden oder später nachrüsten.

Ganz grob kann man sagen, dass Sie bei einer Wärmepumpe mit Klimaanlage für ein Einfamilienhaus mit einer Investition von 10.000 bis 15.000 Euro rechnen können. Wird nachgerüstet, kann beispielsweise bei einer Erdwärmepumpe das passive Kühlen für einen Betrag von 2.000 bis 4.000 Euro eingerichtet werden. Zusätzliche Kosten können bei einem nachträglichen Kühlsystem dann immer noch für den Einbau von Flächenheizungen entstehen, wenn diese noch nicht vorhanden sind.

Pauschal lassen sich die Kosten also gar nicht genau angeben, allerdings wird jeder Einbau einer neuen Wärmepumpe günstiger, wenn Sie Förderprogramme in Anspruch nehmen. Wer eine neue Wärmepumpe einbaut, sollte den BAFA-Zuschuss und den KfW-Kredit kennen und die bessere Alternative für sich selbst wählen und beantragen. So können die Kosten für Wärmepumpen mit inklusiver Kühlfunktion deutlich gesenkt werden.

Hinweis

Neben der Anschaffung verursacht auch der Betrieb einer Wärmepumpe mit Kühlfunktion im Sommer Kosten – besonders wenn Sie sich für ein Gerät entscheiden, bei dem eine aktive Kühlung möglich ist. Hier kann man clever Energiekosten einsparen und seine Ökobilanz weiter verbessern, wenn man neben der Wasserpumpe auch eine Photovoltaikanlage installiert.

Vorteile einer Wärmepumpe als Klimaanlage

In Deutschland sind Klimaanlagen in Privathäusern nicht der Standard, aber die durch die Klimakrise bedingten immer heißeren Sommer könnte sich das in den kommenden Jahrzehnten ändern. Ob die Kühlung des Hauses durch eine Wärmepumpe oder eine Klimaanlage günstiger ist, lässt sich bereits heute eindeutig beantworten – die Wärmepumpe bietet ein paar unschlagbare Vorteile:

  • Eine Wärmepumpe mit Kühlfunktion ist energieeffizienter als klassische Klimaanlagen – man spart mit ihr rund 80 Prozent der jährlichen Kühlkosten.
  • Die Kombilösung ist in Anschaffung und Nutzung günstiger als zwei einzelne Geräte.
  • Die Wärmepumpe ist mit Kühlfunktion ganzjährig nutzbar, einzelne Geräte kommen nur jeweils das halbe Jahr über zum Einsatz.

Ein Vorteil, den konventionelle Klimaanlagen mitbringen, ist, dass sie die Temperatur schneller und stärker als Wärmepumpen senken können. Außerdem lässt sich die Temperatur mit Klimaanlagen genauer kontrollieren und mobile Versionen der Geräte erlauben das gezielte Kühlen einzelner Räume. Allerdings dürfte in den meisten Fällen die Nachhaltigkeit der Kühlung durch Wärmepumpen stärker ins Gewicht fallen.

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