- Innen- und Außenaufstellung
- Dimensionierung
- Wo darf eine Wärmepumpe nicht stehen?
- Außeneinheit aufstellen
- Luft-Wasser-Wärmepumpe
Was ist die Außenaufstellung einer Wärmepumpe?
Geht es um den Standort von Wärmepumpen, ist zwischen Innen- und Außenaufstellung zu unterscheiden. Im ersten Fall steht die Pumpe im Inneren des Wohngebäudes, im zweiten Fall wird sie in einem wetterfesten Gehäuse außerhalb des Gebäudes aufgestellt. Der wesentliche Vorteil der Wärmepumpen-Außenaufstellung besteht darin, dass hier kein Platz im Inneren des Gebäudes benötigt wird.
Dies erweist sich sowohl bei kleinen Wohn- und begrenzten Kellerflächen als auch bei verwinkelten Treppenhäusern als vorteilhaft. Außenaufgestellte Wärmepumpen kommen daher häufig bei Alt- und Bestandsbauten zum Einsatz. Darüber hinaus punkten Wärmepumpen-Außengeräte mit einer einfachen und schnellen Installation.
Hinweis
Als Wärmepumpe für die Außenaufstellung eignen sich lediglich Luft-Wasser-Wärmepumpen. Diese nutzen die Energie der Umgebungsluft zur Wärmeerzeugung, was auch bei niedrigen Temperaturen funktioniert. Sole- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind dagegen in der Regel für den Innenbereich konzipiert.
Dimensionierung der Wärmepumpe bei Außenaufstellung
Ganz gleich, ob die Aufstellung der Wärmepumpe außen oder innen erfolgen soll: Die Auslegung der Pumpe hat entscheidenden Einfluss auf die Effizienz der Anlage. Wird die Wärmepumpe zu klein dimensioniert, schafft sie es an kalten Wintertagen möglicherweise nicht, für ausreichend Wärme zu sorgen. Wird sie zu groß ausgelegt, verbraucht das Gerät unnötig viel Strom.
Als zentrales Kriterium für die korrekte Dimensionierung gilt die Heizlast. Diese gibt an, wie hoch die Leistung einer Wärmepumpe ausfallen muss, um den gesamten Wärmebedarf des Hauses zu decken. Fachleute berechnen diese mithilfe einer komplexen Formel (DIN EN 12831), die beispielsweise auch Transmissionswärmeverluste und Lüftungswärmeverluste berücksichtigt. Für Laien bietet sich eher folgende Faustformel (DIN EN 15378) an, mit der sich ein grober Richtwert ermitteln lässt:
- Heizlast = Wohnfläche (in m²) x spezifischer Wärmebedarf (in kW/m²)
Wie hoch der spezifische Wärmebedarf ausfällt, hängt vom Gebäudetyp beziehungsweise vom Baujahr und der Bauweise des Gebäudes ab:
Gebäudetyp
|
Spezifischer Wärmebedarf
|
Heizlast bei 150 m² Wohnfläche
|
---|---|---|
Altbau ohne Wärmedämmung | 0,12 kW/m² | 18 kW |
Teilsanierter Altbau mit Wärmedämmung | 0,08 kW/m² | 12 kW |
Neubau ohne Wärmedämmung | 0,08 kW/m² | 12 kW |
Neubau mit Standardwärmedämmung | 0,06 kW/m² | 9 kW |
Neubau nach GEG | 0,04 kW/m² | 6 kW |
Passivhaus | 0,015 kW/m² | 2,25 kW |
Neben der Heizlast gibt es allerdings noch weitere Faktoren, die beeinflussen, über welche Leistung die Wärmepumpe verfügen sollte. Als wichtige Einflussfaktoren gelten unter anderem die Vorlauftemperatur beziehungsweise die Art der verbauten Heizkörper, der Warmwasserbedarf und die Betriebsweise der Wärmepumpe. Daher sollte die exakte Berechnung immer vor Ort von Fachpersonal – etwa im Zuge einer Energieberatung – durchgeführt werden.
Wo darf eine Wärmepumpe nicht stehen?
Bei der Außenaufstellung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe scheiden manche Standorte aus – teilweise aufgrund technischer Anforderungen oder Gegebenheiten, teilweise aufgrund gesetzlicher Vorgaben. Die nachfolgende Übersicht zeigt auf, welche Plätze als Aufstellungsort nicht geeignet sind:
- Die Wärmepumpe sollte nicht in der Nähe von Wegen oder der Terrasse aufgestellt werden, da die ausströmende Kaltluft das Wohlbefinden beeinträchtigen kann.
- Die Ausblasöffnung der Wärmepumpe sollte nicht in die Hauptwindrichtung ausgerichtet sein. Andernfalls besteht das Risiko, dass die Pumpe die ausgeblasene kalte Luft erneut ansaugt, was als thermischer Kurzschluss bezeichnet wird. Der Effekt führt zu einem hohen Stromverbrauch und senkt die Effizienz der Wärmepumpe erheblich.
- Darüber hinaus sollte das Gerät nicht nahe der Grundstücksgrenze installiert werden. Einerseits zieht der Betrieb der Wärmepumpe einen gewissen Geräuschpegel nach sich, der die Nachbarschaft stören könnte. Andererseits gibt es in einigen Bundesländern für den Wärmepumpen-Aufstellort Vorschriften. Die Pumpen werden mitunter nämlich als gebäudeähnliches Bauwerk eingeschätzt, für das ein Mindestabstand zum Nachbargrundstück von meist 2,5 oder 3 Metern gilt.
- Um nicht selbst durch Geräusche gestört zu werden, empfiehlt es sich, die Wärmepumpe nicht in der Nähe eines Fensters aufzustellen.
- Platzieren Sie das Gerät zudem niemals zwischen zwei Mauern, in Mauernischen oder in Ecken. Andernfalls treten möglicherweise Echoeffekte auf, welche die Betriebsgeräusche verstärken.
Wo kann man die Außeneinheit einer Wärmepumpe aufstellen?
Der Standort für die Außenaufstellung einer Wärmepumpe sollte sorgfältig gewählt werden, da er verschiedene Voraussetzungen erfüllen muss. Damit die Pumpe effizient und leise arbeitet, ist es notwendig, dass sie frei und eben steht. Sie benötigt eine Fläche von rund zwei Mal zwei Metern, eine sichere Stromversorgung und ausreichenden Schutz vor Witterungseinflüssen.
Die Wärmepumpe sollte außerdem leicht zugänglich sein (Stichwort: Wartung) und aufgrund ihres Gewichts auf einem stabilen Streifen- oder Betonfundament aufgestellt werden.
Was ebenfalls wichtig ist: Die Wärmepumpe sollte möglichst mit geringem Abstand zur Hauswand platziert werden. Jeder zusätzliche Meter erhöht nicht nur die Material- beziehungsweise Montagekosten, sondern auch die Wärmeverluste.
Trotz der vielen Voraussetzungen ist die Wärmepumpen-Außenaufstellung an zahlreichen Plätzen möglich. Grundsätzlich eignen sich sowohl freie Außenbereiche als auch der Garten oder die Hauswand. Bei ausreichender Tragfähigkeit besteht sogar die Möglichkeit, das Gerät auf einem Flach- oder Garagendach zu installieren. Als empfehlenswert gelten laut Fachleuten auch ungenutzte Seiten des Hauses und Rasenflächen, die schalldämmend wirken.
Wie nah darf eine Wärmepumpe an der Hauswand stehen?
Obwohl es sich empfiehlt, die Wärmepumpe in der Nähe der Hauswand zu platzieren, muss doch ein gewisser Mindestabstand eingehalten werden. Der Wärmepumpen-Abstand zur Hauswand sollte nicht weniger als 30 Zentimeter betragen, damit eine ausreichende Luftzirkulation sichergestellt ist. Dieser Sicherheitsabstand gewährleistet außerdem, dass das Kältemittel im Falle eines Schadens nicht ins Haus gelangt. Wird die Wärmepumpe an der Hauswand befestigt, sollte der Mindestabstand ebenfalls bei 30 Zentimetern liegen.
Luft-Wasser-Wärmepumpe bei Außenaufstellung: Technik und Vorteile
Sich für die Außenaufstellung einer Wärmepumpe zu entscheiden, bringt eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind nicht nur kostengünstiger als andere Typen, sondern auch einfacher zu installieren.
Die Erschließungsarbeiten für die Installation von Wasser- und Erdwärmepumpen fallen deutlich aufwendiger aus. Bei Luftwärmepumpen müssen hingegen lediglich zwei Öffnungen in die Hauswand gebohrt werden – eine für die Zuleitung der Wärmepumpen-Außeneinheit und eine für die Ableitung.
Was ist der Unterschied zwischen Monoblock- und Split-Wärmepumpen?
Mit Monoblock- und Split-Wärmepumpen gibt es Luft-Wasser-Wärmepumpen in zwei verschiedenen Ausführungen, die sich in ihrer Bauweise und Installation unterscheiden:
- Bei Monoblock-Wärmepumpen sind alle wichtigen Komponenten in einer kompakten Einheit untergebracht, die im Außenbereich aufgestellt wird. Es müssen lediglich wasserführende Leitungen in das Gebäude verlegt werden, welche den Monoblock mit dem Heizsystem verbinden. Dadurch gestaltet sich die Installation vergleichsweise unkompliziert.
- Die sogenannten Split-Wärmepumpen bestehen aus einer Außeneinheit mit Verdichter, Verdampfer sowie Expansionsventil und einer Inneneinheit mit Verflüssiger, die an das Heizsystem angebunden ist. Die beiden Einheiten werden durch Kältemittelleitungen miteinander verbunden.
Pufferspeicher bei Außenaufstellung: Wann ist er notwendig?
Pufferspeicher dienen dazu, die von der Wärmepumpe erzeugte Wärme zwischenzuspeichern und bei Bedarf an das Heizsystem abzugeben. Ob ein solcher Speicher bei der Außenaufstellung einer Wärmepumpe notwendig ist, hängt von den spezifischen Gegebenheiten ab. Entscheidend sind in diesem Zusammenhang vor allem folgende Faktoren:
- Leistungsniveau: Bei größeren Wärmepumpensystemen und Monoblock-Geräten erweist sich ein Pufferspeicher als sinnvoll, um Schwankungen im Wärmebedarf auszugleichen und einen gleichmäßigen Betrieb sicherzustellen. Die Reduzierung der Ein- und Ausschaltvorgänge mindert Verschleiß und verlängert die Lebensdauer der Anlage.
- Art des Heizsystems: In Kombination mit konventionellen Heizkörpern ist ein Pufferspeicher oftmals notwendig, da die Heizungen die von der Pumpe erzeugte Wärme häufig nicht komplett aufnehmen können. Wird dagegen eine Fußbodenheizung genutzt, benötigen Sie nicht zwangsläufig einen zusätzlichen Pufferspeicher.
- Kombination mit anderen Wärmeerzeugungssystemen: In hybriden Heizsystemen fungiert der Pufferspeicher als zentrale Schnittstelle, die ein effizientes Zusammenspiel der einzelnen Wärmeerzeuger sicherstellt.
- Überbrückung von Sperrzeiten: Wenn Sie einen Wärmepumpen-Tarif abgeschlossen haben, dürfen die Energielieferanten zeitweise den Strombezug unterbrechen. Mithilfe eines Pufferspeichers lässt sich gewährleisten, dass Ihr Haus auch während dieser Phasen mit Wärme versorgt wird.
Wirtschaftlichkeit und Jahresarbeitszahl: Zusammenhänge erläutert
Die Jahresarbeitszahl – kurz JAZ – gilt als entscheidender Indikator für die Effizienz und Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe. Der Wert beschreibt das Verhältnis zwischen der erzeugten Wärmemenge und dem dafür aufgewendeten Strom im Betrieb.
Liegt der JAZ-Wert einer Wärmepumpe beispielsweise bei 4, erzeugt sie das Vierfache der eingesetzten elektrischen Energie als nutzbare Wärmeenergie. Je höher die Jahresarbeitszahl ausfällt, desto effizienter arbeitet die Pumpe. Der JAZ-Wert liegt typischerweise zwischen 3 und 5.
Ein direkter Vergleich mit herkömmlichen Heizsystemen wie Öl- oder Gasheizungen zeigt, dass Wärmepumpen bei guter Planung und optimalen Betriebsbedingungen deutlich niedrigere Betriebskosten aufweisen. Die Pumpen spielen ihre Vorteile insbesondere in gut gedämmten Gebäuden und bei niedrigen Vorlauftemperaturen aus. Die Anschaffungskosten für Wärmepumpen mit Außenaufstellung fallen zwar höher aus, amortisieren sich durch die niedrigeren Betriebskosten und Förderprogramme jedoch in den Folgejahren.
Fördermöglichkeiten und Kosten bei der Außenaufstellung
Wenn Sie Ihr altes Heizsystem gegen eine Wärmepumpe austauschen, können Sie von einer staatlichen Förderung über die Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) profitieren. Ob die Aufstellung der Wärmepumpe außen oder innen erfolgt, ist für den Erhalt des Zuschusses nicht relevant. Das Förderprogramm (Zuschuss Nr. 458) ist wie folgt gestaltet:
- Basisförderung von 30 Prozent
- Klima-Geschwindigkeits-Bonus von 20 Prozent für den Austausch alter Kohle-, Öl-, Nachtspeicher- oder Gasetagenheizungen mit 20 Jahren Mindestalter
- Einkommensabhängiger Bonus von 30 Prozent für Haushalte mit weniger als 40.000 Euro zu versteuerndem Einkommen
- Effizienzbonus von 5 Prozent für Wärmepumpen mit klimafreundlichen Kältemitteln
Sie sollten jedoch beachten, dass der Zuschuss auf 70 Prozent gedeckelt wurde. Da Investitionskosten von bis zu 30.000 Euro berücksichtigt werden, erhalten Sie maximal 21.000 Euro Förderung. Für die Umsetzung der Maßnahmen kann außerdem ein Ergänzungskredit beantragt werden (Kredit Nr. 358,359).
Durch die Inanspruchnahme einer Förderung lassen sich die eigenen Investitionskosten der Wärmepumpen-Außenaufstellung beträchtlich senken. In der Regel liegen die Anschaffungskosten für Luft-Wasser-Wärmepumpen zwischen 12.000 und 20.000 Euro. Für die Montage werden rund 4.000 bis 5.000 Euro fällig.
Bei Gesamtkosten von beispielsweise 21.000 Euro erhalten Sie bereits über die Basisförderung einen Zuschuss von 6.300 Euro. Bei einkommensschwachen Haushalten verdoppelt sich der Förderbetrag auf 12.600 Euro. Wird eine alte Ölheizung ausgetauscht, erhalten sie sogar den maximalen Zuschuss von 70 Prozent beziehungsweise 14.700 Euro. Statt 21.000 Euro liegen die Eigenkosten dann nur noch bei 6.300 Euro.
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