Zusatzversicherungen für Elektrogeräte meist unnötig
Stand: 01.02.2011
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Henstedt-Ulzburg - Viele Versicherungen oder Einzelhändler bieten beispielsweise beim Kauf eines neuen Notebooks spezielle Versicherungen gegen Diebstahl und Beschädigungen an. Dabei sind teure Zusatzversicherungen für Elektrogeräte in der Regel überflüssig. Bianca Boss vom Bund der Versicherten (BDV) empfiehlt Verbrauchern, vor der Unterschrift das Kleingedruckte genau zu lesen, denn meistens handele es sich um sogenannte Zeitwertversicherungen.
Bei Zeitwertversicherungen nimmt die im Schadensfall ausgezahlte Summe mit der Zeit ab - wird das ehemals teure Notebook also nach drei Jahren beschädigt, bekommt der Versicherte nicht mehr den Neupreis zurück. Hinzu kommen nach Angaben der Expertin oft andere Einschränkungen, wie eine Selbstbeteiligung. Bianca Boss empfiehlt, das Geld lieber anders zu investieren. Zu viele Verbraucher hätten zum Beispiel noch immer keine private Haftpflichtversicherung: "Versicherungen sind vor allem für Schäden sinnvoll, die Sie im Zweifelsfall ruinieren würden."
Herd, Kühlschrank und andere teure Elektrogeräte im Haushalt lassen sich am besten mit der Hausratversicherung schützen, erklärte Boss: "Damit sind sie gegen Feuer- und Wasserschäden versichert, aber auch gegen Diebstahl." In vielen Fällen zahlten die Versicherungen sogar, wenn das Notebook im Urlaub aus dem Hotelzimmer geklaut wird.
Schwierig wird es dagegen bei allen Versicherungen, wenn der Benutzer Schäden verursacht. "Im Zweifelsfall hat der Versicherte immer die Nachweispflicht", sagte Boss. Ist der Schaden durch grobe Fahrlässigkeit entstanden, beispielsweise weil Wasser über die Spielekonsole gegossen wurde, könne es unter Umständen sehr schwierig sein, an sein Geld zu kommen.