Zusatzbeiträge der Krankenkassen: Zahlungsmoral durchwachsen
Stand: 18.06.2010
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Erfurt - Mindestens fünf der 13 Krankenkassen, die wegen schlechter Finanzlage seit Anfang des Jahres Zusatzbeiträge verlangen, sehen sich mit durchwachsener Zahlungsmoral konfrontiert. Das geht aus einer Umfrage der "Thüringer Allgemeine" (Freitagausgabe) hervor. Bei der DAK, der BKK Gesundheit und der BKK Heilberufe hat bislang jedes fünfte Mitglied seine Kasse um den Zusatzbeitrag geprellt. Letztere hat - wie auch die City BKK - bei der zuständigen Bundesaufsicht inzwischen eine drohende Insolvenz angemeldet. Bei der City BKK stehen knapp ein Viertel der Zusatzbeiträge aus, bei der KKH sogar fast 30 Prozent.
Der Verband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) unterstrich, dass die betroffenen Versicherungen dringend auf die Mittel angewiesen seien: Kämen diese einkalkulierten Einnahmen nun nicht, bringe das die Kassen in eine sehr schwierige Lage, hieß es. Die meisten Kassen erheben lediglich 8 Euro - laut Gesetz sind maximal 37,50 Euro pro Mitglied möglich. Wegen der geringen Summe lohne sich ein Inkasso-Verfahren kaum, so eine GKV-Sprecherin. "Notfalls könnten die Kassen im Gegenzug allerdings ihre Leistung herunterfahren, dem säumigen Mitglied etwa nur noch einen Anspruch auf Notversorgung gewähren."
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