Versicherung: Continentale will Mannheimer-Gruppe übernehmen
Stand: 24.11.2011
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Dortmund/Wien - Die Rückkehr der Mannheimer-Gruppe in deutsche Hände steht kurz bevor. Die österreichische Uniqa und die Continentale haben eine Absichtserklärung über den Verkauf des 92-Prozent-Anteils unterzeichnet, wie beide Versicherer am Donnerstag in Dortmund und Wien mitteilten.
Nach dpa-Informationen wird der Übernahmepreis für die börsennotierte Mannheimer-Gruppe im dreistelligen Millionenbereich liegen. Mit einer Einigung ist in den nächsten Wochen zu rechnen.
Strategische Ergänzung für die Continentale
"Wir erhoffen uns von diesem Schritt eine wesentliche strategische Ergänzung, insbesondere in der Sachversicherung, und eine nachhaltige Stärkung unseres Verbundes wie auch der Mannheimer im Versicherungsmarkt", sagte Continentale-Chef Rolf Bauer laut Mitteilung. Zur Mannheimer-Gruppe gehören neben der Holding die Mannheimer Versicherung AG, die Mannheimer Krankenversicherung AG und die mamax Lebensversicherung AG. Die Gruppe beschäftigt 840 Mitarbeiter, betreut 835.000 Versicherungsverträge und erreichte 2010 ein Prämienvolumen von 412 Millionen Euro.
Die Continentale hatte schon seit längerem ein Auge auf die Mannheimer-Gruppe geworfen. Nach finanziellen Schwierigkeiten vor rund zehn Jahren hatte die "Conti" bereits zu Rettungszwecken Anteile der Mannheimer Krankenversicherung vorübergehend übernommen. Uniqa hatte 2004 die Mehrheit an der Gruppe übernommen.
Uniqa plant Neuausrichtung
Der Uniqa-Chef Wolfgang Kindl begründete den Verkaufswillen mit einer Neuausrichtung. "Für die Zukunft sehen wir die größten Wachstumspotenziale insbesondere in den Märkten Ost- und Südosteuropas." Uniqa erwartet zudem für das laufende Jahr Verluste in dreistelliger Millionenhöhe. Die Österreicher mussten vor allem im dritten Quartal Abschreibungen auf griechische Schuldtitel vornehmen.
Der Continentale-Versicherungsverbund hat 2010 Beitragseinnahmen in Höhe von 2,7 Milliarden Euro erzielt. Der Ertrag des Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit stieg um 15,8 Prozent auf 336,5 Millionen Euro.