Verbraucherschützer: E10-Versicherung ist unnötig
Stand: 13.04.2011
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Henstedt-Ulzburg - Viele Autofahrer gehen an der Tankstelle auf Nummer sicher und entscheiden sich gegen den Biosprit E10. Die Mineralölkonzerne reagieren darauf sehr unterschiedlich. Shell bietet seinen Kunden beispielsweise kostenlos eine E10-Versicherung an, die etwaige Schäden am Fahrzeug durch das Tanken des Biosprits übernehmen soll. Der Bund der Versicherten (BdV) hält eine derartige Versicherung jedoch für überflüssig.
Voraussetzung für den Versicherungsschutz ist, dass der Hersteller eine E10-Verträglichkeit zugesagt hat. Ist das aber der Fall, haftet er auch für eventuelle Motorschäden durch E10, und eine Versicherung ist nicht erforderlich. Der BdV weist auch darauf hin, dass der Autofahrer für den Versicherungsschutz nichts zahlen muss, die Versicherung aber nur einspringt, wenn der Autofahrer während des Versicherungszeitraums von 18 Monaten mindestens 80 Prozent des verbrauchten Kraftstoffes bei Shell tankt. Durch diese Quasi-Tankstellenbindung verzichte der Autofahrer darauf, bei der günstigsten Tankstelle zu tanken und zahle damit am Ende doch drauf.
Zudem kritisieren die Verbraucherschützer das Procedere im Schadensfall: Kommt es zu einem Schaden, muss sich der Autofahrer zunächst an eine Fachwerkstatt wenden. Bestätigt die, dass es sich um einen E10-Schaden handelt, wird zusätzlich noch ein Sachverständiger der DEKRA eingeschaltet. Erst wenn auch dieser den Biosprit als Grund für den Schaden anerkennt, darf repariert werden und die Versicherung muss einspringen.