Unisex-Tarife: deutlich höhere Kosten für Versicherte ab Dezember
Stand: 21.08.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd
Berlin - Ab Dezember bieten die Versicherer einheitliche Tarife für Männer und Frauen an. Die sogenannten Unisex-Tarife sollen für mehr Gerechtigkeit sorgen. Doch es scheint so, als würden die Versicherer die neuen Tarife vor allem zu ihren Gunsten nutzen.
Beim Abschluss einer Berufsunfähigkeits- oder Pflegezusatzversicherung nach dem 21. Dezember drohen Männern Preissteigerungen von 30 bis 40 Prozent. Frauen zahlen dann bis zu 55 Prozent mehr für eine Risikolebensversicherung. Grund für die Preissteigerungen bei den Policen ist laut einem Bericht des Verbrauchermagazins "Finanztest" (Septemberausgabe) eine Regeländerung für die Versicherer: Sie dürfen von Ende Dezember an nur noch sogenannte Unisextarife anbieten, die Frauen und Männer gleich behandeln.
Bisher zahlen Frauen und Männer je nachdem, wie häufig sie laut Statistik die Leistungen einer Versicherung in Anspruch nehmen, oft unterschiedliche Tarife. Künftig müssen sie aber von den Versicherern gleich behandelt werden, eine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts ist nicht mehr zulässig.
Dabei nutzen die Anbieter die Regeländerung dem Bericht zufolge vor allem zu ihren Gunsten. So habe eine Stichprobe bei großen Versicherern ergeben, dass die Preise in einigen Bereichen deutlich steigen, während sie in anderen nur mäßig sinken. "Finanztest" zufolge werden für Frauen die Policen der Rürup-Rente und der Berufsunfähigkeitsversicherung etwas günstiger. Männer profitieren bei der Risikolebensversicherung.
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