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Straßenverkehr: Länger warten an Zebrastreifen hat Signalwirkung

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Berlin - Um Unfällen an Zebrastreifen vorzubeugen, sollten Autofahrer nicht schon losfahren, wenn ihre Spur frei ist. Theoretisch müssen sie zwar nicht so lange warten, bis ein Fußgänger den Streifen komplett überquert hat. In der Praxis sollten sie das aber trotzdem tun. Denn es hat eine Signalwirkung und bewegt auch entgegenkommende Autos zum Anhalten. Darauf weist Siegfried Brockmann von der Unfallforschung der Versicherer (UDV) hin. Indem sie länger als nötig stehen bleiben, signalisieren Autofahrer anderen: Hier ist ein Fußgänger. Damit beugen sie Unfällen vor.

Falls es doch zu einem Unfall kommt, liegt die Schuld meist beim Autofahrer. Nur wenn nachgewiesen werden kann, dass er den Fußgänger objektiv nicht sehen konnte, ist er unschuldig. Laut Auto Club Europa (ACE) werden 71,2 Prozent der Unfälle an Zebrastreifen von Autofahrern und Zweiradfahrern verursacht.

Laut einer am Freitag von der UDV vorgestellten Studie sind in Berlin zwischen 2006 und 2011 an Zebrastreifen 232 Fußgängerunfälle mit Personenschaden geschehen. Das sind immerhin nur 1,7 Prozent aller Fußgängerunfälle, bei denen Personen zu Schaden kamen. Insgesamt sei das ein positives Ergebnis, so Brockmann. Das Problem bestehe häufig nicht darin, dass ein Autofahrer zu risikoreich fahre. Sondern: "Er sieht es nicht." Bäume, parkende Autos oder Haltestellen können den Fußgänger verdecken.

Auch fehlende Beleuchtung erschwert die Sicht für Autofahrer. Fehlende oder unzureichende Markierungen sind der Studie zufolge weitere Mankos. Diese Faktoren begünstigen Unfälle an Zebrastreifen. In ganz Deutschland sind laut ACE 2011 mehr als 5000 Unfälle an Fußgängerüberwegen passiert. Besonders an schwer einsehbaren und schlecht beleuchteten Straßenabschnitten sollten Autofahrer deshalb die Geschwindigkeit vor Zebrastreifen stark drosseln, selbst wenn sie auf den ersten Blick keinen Fußgänger entdecken können.