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Sinkende Renditen: Lebensversicherungen in der Kritik

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd

Berlin - Lebens- und Rentenversicherungen geraten wegen sinkender Renditen immer mehr in die Kritik. Der Garantiezins wird auf 1,75 Prozent sinken - das wird Auswirkungen auf die tatsächliche Rendite haben, die Neuverträge ab 2012 erwirtschaften. Laufende Verträge profitieren von höheren Garantiezinsen von bis zu 4 Prozent, allerdings sinken auch hier die Überschüsse. Verbraucher sollten sich allerdings nicht allzu leicht verunsichern lassen.

Anleger müssen berücksichtigen, dass bei vergleichbar sicheren Festzinsanlagen ebenfalls die Rendite sinkt, weil der Markt eine höhere Rendite derzeit nicht hergibt. Steigen die Zinsen wieder, wird sich das bemerkbar machen - bei Tagesgeldern genauso wie bei den Kapitalversicherungen.

Lebens- und Rentenversicherungen bieten Steuervorteile

Was viele Festzinsangebote nicht bieten können, sind die Steuervorteile der Lebens- und Rentenversicherungen: Verbraucher zahlen zum Beispiel während der Ansparphase keine Abgeltungssteuer, das erhöht den Zinseszinseffekt. Und Versicherte profitieren im Alter von massiven Steuervorteilen: Lassen sie sich das angesparte Kapital auszahlen, werden die Erträge nur zur Hälfte besteuert. Fließt das Kapital als Rente, müssen sie nur den Ertragsanteil besteuern - der beträgt bei einem 65-Jährigen gerade einmal 18 Prozent.

Viele Verbraucher, die eine Police abschließen wollen, fragen sich, ob die Kosten dafür zu hoch sind. Grundsätzlich gilt: Die Kostenquote hängt sehr vom Versicherer ab. Günstige Versicherer knappen einen deutlich geringeren Kostenanteil vom Ersparten ab als teurere - damit wächst die Rendite der Sparer. Vor einem Abschluss sollten Verbraucher also unbedingt Angebote verschiedener Versicherer vergleichen, um das beste Angebot auswählen zu können.

Ein Baustein beim Vermögensaufbau

Viele Kunden wollen natürlich wissen, ob sie ihr Geld nicht besser anlegen können. Das hängt natürlich davon ab, was Sparer mit der Geldanlage erreichen wollen. Fonds etwa werfen im Normalfall mehr Rendite ab als Kapitalpolicen, bergen aber auch Verlustrisiken. Tagesgelder bieten immer wieder Top-Zinsen, die höher sind als die der Versicherer - aber diese Zinsen sind oft nur für kurze Zeit verfügbar, an Bedingungen gekoppelt und zudem nicht steueroptimiert. Alle Anlageklassen haben ihre Vor- und Nachteile, Kapitalpolicen sind dabei ein Baustein beim Vermögensaufbau.

Ebenfalls häufig wird die Frage nach staatlicher Förderung gestellt. Die können Sparer erhalten, wenn sie die Rentenversicherung im Rahmen des Riester- oder Rürup-Modells abschließen. Dann gibt es Zulagen und Steuervorteile (Riester) oder nur Steuervorteile (Rürup), die die Rendite natürlich noch einmal antreiben. Allerdings werden dafür im Alter auch Steuern auf die volle Rente fällig. Das ist ärgerlich für alle, die über gute Alterseinkünfte verfügen und damit tatsächlich hohe Steuern zahlen müssten. Das Gros der Rentner mit einer geringen gesetzlichen Rente allerdings wird einen Großteil der Riester- oder Rürup-Rente steuerfrei oder mit nur geringen Abzügen kassieren können.