Private Krankenversicherung: So lassen sich die Prämien senken
Stand: 05.08.2010
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Elshorn - Zum Jahresbeginn haben einige private Krankenversicherungen die Prämien um bis zu 30 Prozent angehoben - und für 2011 ist ein ähnlicher Schock zu erwarten. Damit erreichen die monatlichen Gesundheitskosten schwindelerregende Höhen. Doch eine Kündigung ist in der Regel keine gute Idee. Denn durch ein höheres Alter ist auch beim neuen Versicherer meist eine hohe Prämie zu erwarten. Ferner gehen die Altersrückstellungen verloren, und die Rückkehr in die gesetzliche Kasse ist zumeist auch nicht möglich ist. Doch es gibt Möglichkeiten, die Prämien zu drücken.
Wer in seinem Vertrag wie in einer Art Baukasten verschiedene Leistungen kombiniert hat, sollte darüber nachdenken, ob er bestimmte Leistungen in Zukunft herausnimmt, um Prämie zu sparen. So kann der Verzicht auf die Unterbringung im Einzelzimmer eine Prämienersparnis von 10 bis 50 Euro im Monat ausmachen. Doch sollten Leistungskürzungen nicht dazu führen, den Schutz der privaten Versicherung ganz aufzugeben.
Option: Wechsel des Tarifmodells
Darüber hinaus gibt es bei den einzelnen Versicherungsgesellschaften natürlich nicht nur den einen Tarif, in dem man versichert ist. Die meisten Versicherungen bieten verschiedene Tarifmodelle an, deren Leistungsumfang auch sehr unterschiedlich ist. Ein Wechsel in einen anderen Tarif kann immer dann sinnvoll sein, wenn man dort für weniger Prämie zumindest teilweise vergleichbare Leistungen bekommt.
Möglich ist das durchaus, man sollte nur darauf achten, nicht um der Prämienersparnis Willen in einem Billigtarif zu landen, dessen Leistungen gerade einmal auf dem Niveau der gesetzlichen Kassen sind. Zu bedenken ist dabei, dass ein Wechsel zurück in einen Tarif mit besseren Leistungen kaum möglich ist. Denn wenn man zurückwechseln wollte, darf der Versicherer eine erneute Gesundheitsprüfung verlangen - und die kann zu deftigen Prämienaufschlägen führen.
Option: Höheren Selbstbehalt vereinbaren
Natürlich ist auch ein höherer Selbstbehalt eine Option, um die Prämie zu reduzieren. Versicherte erklären sich damit bereit, für Arztbesuche und Medikamente einen bestimmten Betrag jährlich aus eigener Tasche zu zahlen - im Gegenzug sinkt die Versicherungsprämie. Doch sinnvoll ist ein erhöhter Selbstbehalt natürlich nur, wenn man am Ende weniger Prämie zahlt, obwohl man einen Teil der Medikamente und Arztbesuche aus eigener Tasche zahlen muss. Wer also 300 Euro Selbstbehalt vereinbart, muss im Monat schon mindestens 25 Euro Prämie sparen. Sonst zahlt man in Jahren mit vielen Arztbesuchen drauf.
Option: Wechsel in den Standardtarif
Als Rentner kann man sparen, wenn man von der normalen privaten Krankenvollversicherung in den Standardtarif wechselt. Die Ersparnis dabei dürfte in vielen Fällen bis zu 30 Prozent der jetzigen Prämie ausmachen. Dafür sinken die Leistungen aber auch auf das Niveau der gesetzlichen Krankenversicherung - ein Schritt, der deshalb gut überlegt sein sollte.
Prämien können steuerlich absetzt werden
Die gute Nachricht ist, dass seit Jahresbeginn Privatversicherte ihre Beiträge besser steuerlich geltend machen. Absetzbar sind die Kosten, die auf die medizinische Grundversorgung entfallen, also die Absicherung auf dem Niveau der gesetzlichen Kassen. Je nach Tarif sind dann 80 bis 100 Prozent der Kosten steuerlich absetzbar - die private Versicherung weist den absetzbaren Kostenanteil aus.