Mietwagenverleiher geben sich beim Spritverbrauch geheimnisvoll
Stand: 12.07.2010
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Düsseldorf - Für viele Verleiher von Mietwagen ist es offensichtlich unnötig, den Spritverbrauch ihrer Fahrzeugflotte anzugeben. Dies ergab eine Untersuchung der Online-Angebote von sechs überregionalen Mietwagenfirmen durch die Verbraucherzentrale NRW. "Wer Angaben zum Spritverbrauch sucht, wird herb enttäuscht", beschreibt Björn Rickert von der Verbraucherzentrale das Ergebnis.
Dabei kann gerade bei längeren Fahrten der Spritverbrauch wesentlich werden: Wer beispielsweise den Mietwagen für eine Urlaubsfahrt von Düsseldorf nach Málaga und zurück inklusive Erkundungstouren in Spanien nutzt, komme auf rund 6500 Kilometer. Da entspreche die Verbrauchsdifferenz von zwei Litern je 100 Kilometer rund 170 Euro, bei drei Litern 255 Euro.
In den Internetauftritten aller sechs Verleihfirmen fehlten Hinweise zur Motorausstattung (PS, Diesel oder Benziner) sowie zum Spritverbrauch. Zudem seien fast durchweg keine spezifischen Modelle, sondern lediglich Pkw-Klassen mit Verbrauchsunterschieden innerhalb der Klasse buchbar. Wer mit einem bestimmten verbrauchsarmen Automodell fahren möchte, müsse damit rechnen, mit beispielsweise 50 Euro extra zur Kasse gebeten zu werden.
Enttäuscht wird laut Rickert beinahe immer auch der Interessent, der auf den Online-Seiten nach spritsparenden Pkw mit Hybrid- oder Erdgas-Antrieb oder für den Stadtverkehr nach Elektroautos sucht. Bei ihrem Check fanden die Verbrauchschützer lediglich ein Elektroauto - und das war auch nur an einer Station sowie nur im Mai und Juni zu mieten. Vereinzelt würden teurere Oberklassefahrzeuge als Hybrid-Versionen angeboten, die trotz Hybrid verbrauchsintensiv seien und eher als Geschäftswagen liefen.