Lockvogelangebote der Privatversicherer können teuer werden
Stand: 04.04.2011
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Berlin - Private Krankenversicherer locken Wechselwillige mit günstigen Tarifen in die private Absicherung. Die Stiftung Warentest macht jedoch darauf aufmerksam, dass diese Billigtarife erhebliche Leistungslücken aufweisen. Arzthonorare werden beispielsweise nur bis zu einem bestimmten Gebührensatz erstattet. Berechnet der Arzt mehr, zahlt der Patient die Differenz aus eigener Tasche. Für Zahnbehandlungen gibt es niedrige jährliche Obergrenzen, eine Psychotherapie ist oft nicht im Leistungskatalog inkludiert, oder Heilmittel wie Krankengymnastik werden nicht übernommen.
Die Verbraucherschützer raten deshalb davon ab, in einen solchen Spartarif zu wechseln. Denn wer nur auf den Beitrag achtet, läuft Gefahr, im Krankheitsfall kräftig draufzuzahlen. Alle Leistungen, die die Versicherung nicht übernimmt, muss der Patient nämlich aus eigener Tasche bezahlen. Leistungen im Krankheitsfall nachzuversichern ist nicht möglich.
Auch einen hohen Selbstbehalt können Versicherte später in der Regel nicht mehr senken, wenn sie erkrankt sind. Auch der günstigste Tarif bleibt auf Dauer nicht so günstig wie beim Vertragsschluss. Da sich die Beiträge im Laufe der Zeit vervielfachen werden, rät die Zeitschrift "Finanztest", nur in die Private zu wechseln, wenn man regelmäßig so viel Geld sparen kann, dass man die hohen Beiträge auch im Alter aufbringen kann. Um gefährliche Leistungslücken zu vermeiden, sollte auch ein günstiger Tarif mindestens die Leistungen im Umfang der gesetzlichen Krankenkassen enthalten.
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