Lebensversicherung: Mehr Verträge ohne Garantiezins
Stand: 07.04.2016
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Berlin - Durch die Abkehr großer Versicherer von der klassischen Lebensversicherung ist der Absatz neuartiger Verträge ohne Garantiezins deutlich gestiegen. Der Anteil herkömmlicher Verträge mit Garantiezins sei zwischen 2013 bis 2015 von 72 Prozent auf 59 Prozent gesunken, teilte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Mittwoch in Berlin mit.
Dagegen sei der Anteil fondsgebundener und nicht fondsgebundener Verträge mit neuartigen Garantien von 24 auf 37 Prozent gestiegen. Hier garantiert der Versicherer etwa den Erhalt der eingezahlten Beiträge nach 25 Jahren, dafür winkt dem Kunden während der Laufzeit die Chance auf höhere Überschüsse. Die restlichen vier Prozent des Absatzes entfallen auf fondsgebundene Versicherungen, bei denen die Garantie erst in der Rentenphase greift.
"Die deutsche LV, das ist Fakt, lebt", sagte GDV-Präsident Alexander Erdland und wehrte sich damit gegen den seit Jahren erklingenden Abgesang auf die Branche. Die klassische Lebensversicherung verliert aufgrund des Niedrigzinsumfeldes zunehmend an Attraktivität bei den Kunden, zudem leidet die Versicherungsbranche darunter. Die niedrigen Zinsen drücken auf die Renditen der Verträge und machen es den Unternehmen schwerer, die Zinsgarantien für ihre Kunden bei der Neuanlage der Gelder am Finanzmarkt zu erwirtschaften. Insgesamt musste die Branche beim Neugeschäft einen Rückgang hinnehmen. Der Absatz neuer Verträge gegen laufenden Beitrag sank um 3,2 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro.