Krankenkassen sollen nicht zu viele Daten bekommen
Nadja Feder
Senior Online-Redakteur Versicherungen
Stand: 09.02.2016
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Ingolstadt - Günstige Tarife gegen umfangreiche Daten: Mit diesem Modell gehen immer mehr Krankenkassen auf Kundenfang. Auch Kfz-Versicherer bieten inzwischen sogenannte Telematik-Tarife an. Rabatte für das Tragen eines Fitness-Trackers gehen manchen aber zu weit. Die Krankenkassen sollen laut Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) die Daten aus Fitness-Trackern nicht dazu verwenden, besondere Tarife anzubieten.
In einem Gastbeitrag für den "Donaukurier" (Dienstag) zum "Safer Internet Day" schrieb Maas, niemand dürfe "faktisch dazu gezwungen werden, so intime Daten wie die Herzfrequenz, die Geschwindigkeit beim Joggen oder die Häufigkeit des Trainings im Fitnessstudio zu veröffentlichen". Mass will deshalb prüfen lassen, "die Verwendung bestimmter Gesundheitsdaten auf Grundlage des neuen EU-Datenschutzrechts einzuschränken".
Günstige Tarife gegen Überwachung
Für Freizeitsportler seien Informationen, wie sie Fitness-Tracker liefern, durchaus sinnvoll. Das gelte auch für ihn als Triathleten, schrieb Maas. Wichtig sei aber, über sensible Daten "frei und selbstbestimmt" entscheiden zu können. "Mit dieser Freiheit ist es nicht weit her, wenn Krankenkassen Tarifmodelle entwickeln, bei denen Sie den günstigen Tarif nur dann bekommen, wenn Sie einwilligen, dass Ihre kompletten Gesundheitsdaten ständig übermittelt werden." Solche Geschäfte stellten die echte Freiwilligkeit der Einwilligung und damit ihre Zulässigkeit infrage. Menschen dürften "in keinem Fall zum reinen Objekt eines Algorithmus werden".
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Darüber hinaus bieten die Krankenkassen ihren Versicherten zusätzliche Leistungen an. Zu diesen kassenindividuellen Zusatzleistungen gehören zum Beispiel Vorsorgeuntersuchungen (Prävention), Bonusprogramme und Wahltarife.
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