Krankenkassen: Söder will Zusatzbeiträge prozentual erheben
Stand: 25.06.2010
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München - Die CSU will in den Verhandlungen über das Defizit der gesetzlichen Krankenkassen auf einen sozialen Ausgleich bei den Zusatzbeiträgen drängen. Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) sagte der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe), dass Zusatzbeiträge sozial verträglich ausgestaltet sein müssten. "Das geht am gerechtesten und unbürokratisch, wenn wir die Zusatzbeiträge künftig komplett prozentual erheben."
Zahle ein Mitglied diesen Beitrag nicht, müsse ein teures und kompliziertes Inkasso Verfahren angestrengt werden "Schneller und gerechter ist es, den Beitrag prozentual zu erheben. Das ist die einheitliche Meinung der CSU-Gesundheitskommission."
Die Gesundheitsexperten der schwarz-gelben Koalition hatten sich zuletzt am Mittwoch getroffen, um über eine Lösung der Finanzprobleme der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu beraten. Den Kassen droht im kommenden Jahr ein Defizit von elf Milliarden Euro. Nach der Sitzung hatten die Politiker erklärt, die Situation werde sich voraussichtlich nicht lösen lassen, ohne höhere Zusatzbeiträge zuzulassen. Söder zeigte sich nach monatelangem Streit zwischen FDP und CSU zuversichtlich: "Die Gespräche in Berlin verlaufen sehr konstruktiv."