Knapp 70 Euro pro Kopf kostet uns der Niedrigzins
Stand: 23.07.2014
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Frankfurt/Main - Milliardenschwere Verluste für die deutschen Sparer infolge der niedrigen Zinsen hat die Allianz ausgerechnet. In einer Untersuchung verglich der Versicherer die Zinsen des Jahres 2013 mit denen von 2003 bis 2008. Die in dieser Zeit entgangenen Zinsen der Sparer - eine Folge der lockeren Geldpolitik - hat die Allianz den Gewinnen der Kreditnehmer gegenübergestellt.
Das Ergebnis: Die Menschen in Deutschland verloren 2013 unter dem Strich pro Kopf 67,60 Euro. Hinzu kommt der Inflationseffekt. "Der Zinsverlust hat sich von 34,20 Euro im Vorjahr fast verdoppelt, weil die Einlagenzinsen stark gesunken sind, vor allem die Baudarlehen aber kaum noch nachgaben", sagte Allianz-Ökonom Arne Holzhausen.
Nach Zahlen des ersten Quartals dürfte der Pro-Kopf-Verlust 2014 sogar auf 71,60 Euro ansteigen. Verstärkt werde der Effekt dadurch, dass immer mehr Geld in kurzfristige Einlagen wie Sparbücher oder Tagesgeldkonten gesteckt werde.
In anderen Euroländern profitieren die Menschen hingegen nach früheren Angaben der Allianz von den Mini-Zinsen. Denn Schuldnern spielen niedrige Zinsen in die Karten, während Gläubiger die Verlierer sind. Holzhausen betonte: "Das zeigt, dass die deutschen Haushalte ihren Beitrag für die extrem lockere Geldpolitik der EZB zur Unterstützung der schwächeren Länder zahlen müssen."