Kfz-Versicherer erhöhen zum Jahreswechsel ihre Preise
Stand: 26.10.2011
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München - Nach jahrelangen Rabattschlachten werden die Autoversicherer ihre Tarife zum Jahreswechsel anheben. "Es gibt Anpassungen im Bestand", erklärte eine Sprecherin des deutschen Versicherers Allianz am Mittwoch der dpa. In Einzelfällen könne die Erhebung deutlich ausfallen, aber auch Beitragssenkungen seien möglich. Auch Konkurrent HUK-Coburg plant nach eigenen Angaben "Anpassungen in Teilen des Bestands".
Die "Financial Times Deutschland" (Mittwoch) hatte unter Berufung auf Allianz-Vertreter berichtet, dass Erhöhungen von 15 Prozent "keine Seltenheit" seien. Ein anderer Vertreter sprach gegenüber dem Blatt sogar von mehr als 30 Prozent. Allianz-Manager Jens Lison sagte der Zeitung, bei einem Vergleich der Neu- und Altbeiträge bewegten sich die Erhöhung durchschnittlich im einstelligen Prozentbereich.
Die Beitragsanpassungen richteten sich nach dem konkreten Risiko, sagte eine Allianz-Sprecherin. In die Rechnung fließe aber auch ein, dass die Beiträge in den vergangenen Jahren teils die Schadenssummen nicht hätten decken können.
Die Branche habe schon 2010 erhebliche Verluste gemacht, und 2011 habe sich die Lage nicht verbessert, sagte Alois Schnitzer, Sprecher der HUK-Coburg, der dpa. "Deshalb wird es branchenweit Anpassungsbedarf geben." Neuverträge würden bei der HUK-Coburg jedoch teurer. Dafür werde auch nach dem Jahreswechsel der seit dem 1. April 2011 gültige Tarif heran gezogen.
Allianz-Vertreter fürchten laut "FTD", Kunden zu verlieren. Auch Lison erwarte eine leichte Zunahme der Kündigungszahlen. Zum Jahreswechsel können wechselwillige Autofahrer ihre Kfz-Versicherung noch bei ihrem alten Anbieter kündigen. Während die Kündigung normalerweise bis Ende November eingegangen sein muss, gilt bei Tariferhöhungen ein Sonderkündigungsrecht bis Dezember.
Bei Autoversicherungen hatte die Allianz bereits 2010 die Marktführerschaft an HUK-Coburg verloren. Die Kfz-Versicherung gehört zu den wichtigsten Sparten der Branche.