Kassen befürchten Chaos durch elektronische Gesundheitskarte
Stand: 08.11.2010
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Berlin - Die gesetzlichen Krankenkassen stemmen sich gegen die Pläne von Bundesgesundheitsminiser Philipp Rösler (FDP) zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte. Die Vorsitzende des Spitzenverbands der Krankenkassen, Doris Pfeiffer, bat Rösler laut einem Vorabbericht der Zeitung "Die Welt" (Samstagausgabe) dringend, die Pläne nicht umzusetzen. Der Zeitung zufolge will Rösler die Krankenkassen zwingen, die Karte bis Ende 2011 an mindestens zehn Prozent der Versicherten auszugeben. Tun sie dies nicht, müssten sie mit Geldstrafen in Millionenhöhe rechnen.
Pfeiffer argumentierte, Röslers Pläne seien unwirtschaftlich, die Strafen für die Kassen völlig unverhältnismäßig. Es drohe Chaos in den Arztpraxen weil nicht alle ein Lesegerät hätten. Sollten Röslers Pläne Wirklichkeit werden, könnten Versicherte mit neuer Karte auf einen Arzt treffen, der kein Lesegerät habe. Die Versicherten müssten daher immer zwei Karten dabei haben. Würden die technischen Anforderungen noch verändert, wären ausgegebene Karten wertlos. Das könne 50 Millionen Euro kosten. Die maximale Höhe der geplanten Strafen beziffert sie auf 178 Millionen. Euro. Würden sie fällig, müssten die Kassen Stellen abbauen.