Immer mehr Unterschiede zwischen den Krankenkassen
Stand: 19.08.2014
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Berlin - Krankenkassen unterscheiden sich deutlich, auch wenn der größte Teil ihre Leistungskataloges gesetzlich festgelegt ist. Immer mehr versuchen sie bei ihren Mitgliedern durch Extraleistungen zu punkten, wie die Stiftung Warentest ermittelt hat. Untersucht wurde das Angebot von 82 Krankenkassen mit rund 96 Prozent der gesetzlich Versicherten.
33 Kassen bieten zum Beispiel für Schwerkranke das Einholen einer zweiten Meinung eines ausgewiesenen Spezialisten an, vor einem Jahr waren es nur 11. Eine sportmedizinische Untersuchung bieten 27 an, das sind doppelt so viele wie in 2013, berichtet die Zeitschrift "Finanztest" (Ausgabe 09/2014). Die meisten Kassen bieten inzwischen auch eine Beteiligung an den Kosten für je zwei Gesundheitskurse aus den Bereichen Stressmanagement, Bewegung, Ernährung und Suchtprävention an. Außerdem gehören Medizinhotlines und die Vermittlung von Facharztterminen zum erweiterten Angebotskatalog.
Doch Sabine Baierl-Johna von der "Finanztest" schränkt ein: "Es gibt so mannigfache Möglichkeiten, wo Krankenkassen Vorteile bieten können, aber tatsächlich ist es so, dass es keine Kasse gibt, die das Maximale in allen Bereichen hat." So sollten Verbrauchern genau überlegen, was sie in Anspruch nehmen müssten: "Wenn Sie zum Beispiel eine Auslandsreiseimpfung benötigen, kann das auch schon bis an die 100 Euro kosten - so viel wäre das wert", sagt Baierl-Johna. "Oder Sie haben Rückenschmerzen und wollen sich osteopathisch behandeln lassen, da bezahlen einige Krankenkassen sehr viel, bis zu 600 Euro pro Jahr."