Hausratpolice: Günstige Prämie, aber nur zur Hälfte versichert
Stand: 15.05.2014
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Der Hausrat vieler Deutscher ist unzureichend versichert, weil die Größe der Wohnung falsch angegeben oder Neuanschaffungen nicht gemeldet wurden. Das unabhängige Verbraucherportal Verivox rät dazu, die Angaben bei der Hausratversicherung regelmäßig zu überprüfen – und genau darauf zu achten, welche Quadratmeter-Zahlen insbesondere in alten Verträgen stehen.
Umzug und Neuanschaffungen anzeigen
„Oftmals haben Versicherte im Alltagsstress nur wenig Zeit, sich um ihren Versicherungsschutz zu kümmern“, sagt Ingo Weber, Geschäftsführer und Chief Financial Officer von Verivox. Häufig werden deshalb Angaben aus Altverträgen einfach übernommen. Sind die im Vertrag angegebenen Quadratmeter-Zahlen allerdings zu niedrig, erhält der Kunde zwar eine günstigere Prämie, hat aber womöglich nur sein halbes Haus versichert. Zudem ist es empfehlenswert, Verträge nach einem Wohnungswechsel aktualisieren zu lassen. „Hat sich beispielsweise die Wohnfläche geändert oder sind Wertgegenstände angeschafft worden, sollte die Versicherungssumme an die neuen Gegebenheiten angepasst werden“, rät Weber.
Unterversicherung kann teuer werden
Eine Unterversicherung besteht, wenn der Gesamtwert des versicherten Hausrats höher ist als die vereinbarte Versicherungssumme. Im Ernstfall leistet die günstige Hausratversicherung dann nur einen anteiligen Schadenersatz. Wie hoch die Entschädigung bei Unterversicherung ausfällt, lässt sich mit Hilfe einer einfachen Formel berechnen. Dazu multipliziert man die Versicherungssumme mit dem Schadensbetrag und teilt das Ergebnis durch den Gesamtwert des Hausrates.
Ein Beispiel: Durch Einbruchdiebstahl entsteht ein Schaden von 10.000 Euro. Der Gesamtwert des Hausrates beläuft sich auf 50.000 Euro, der Versicherte hat aber lediglich eine Versicherungssumme von 30.000 Euro vereinbart. Für den Versicherungsfall bedeutet das: Der Versicherer erstattet dann lediglich 6.000 Euro, den Restbetrag müssen die Versicherten aus eigener Tasche bezahlen.
Inventar oder Quadratmeter: Der Versicherte hat die Wahl
Um die Höhe der Versicherungssumme zu ermitteln, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Der Versicherte kann entweder eine Inventarliste über seinen kompletten Hausrat erstellen oder einen Pauschalbetrag je Quadratmeter Wohnfläche versichern.
Wählt er den Wohnflächentarif, setzt die Assekuranz eine Pauschale von 600 bis 700 Euro je Quadratmeter Wohnfläche an. Im Gegenzug verzichtet sie auf Abzüge wegen einer möglichen Unterversicherung. Der Wohnflächentarif kann aber auch nachteilig sein - nämlich dann, wenn in einem großen Haus nur wenig Hausrat versichert werden muss oder in einer kleinen Wohnung viele teure Wertgegenstände untergebracht sind.
Wer sich dazu entschließt, eine Inventarliste zu führen, ist bei der Höhe der Versicherungssumme nur vermeintlich auf der sicheren Seite. Denn diese muss regelmäßig aktualisiert werden. Werden Gegenstände vergessen, droht die Unterversicherung.