Gesundheitsprüfung bei Wechsel in private Krankenversicherung
Stand: 04.03.2011
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Heidelberg - Wer in die private Krankenversicherung will, benötigt mehr als das entsprechende Einkommen. Er muss insbesondere die Gesundheitsprüfung bestehen. Denn anders als im System der gesetzlichen Kassen dürfen private Krankenversicherungen die Aufnahme von dem Ergebnis einer Gesundheitsprüfung abhängig machen und Risikozuschläge erheben. Die Aussicht auf höhere Prämien mag den einen oder anderen mit dem Gedanken spielen lassen, einige Vorerkrankungen zu unterschlagen. Doch das ist keine gute Idee.
Bei falschen Angaben zur Vermeidung von Risikozuschlägen ist die Gefahr groß, dass eine solche Mauschelei irgendwann auffällt. Das hätte dann fatale Folgen, denn absichtlich falsche Angaben bei der Gesundheitsprüfung können dazu führen, dass die Versicherung den Kunden rausschmeißt.
Der eigene Gesundheitszustand sollte also möglichst exakt recherchiert werden. Dazu gehört eine Übersicht über die eigene Krankengeschichte und alle Vorerkrankungen, die für die Gesundheitsprüfung relevant sind. Gefragt wird in der Regel nach aktuellen Beschwerden, Krankheiten oder Gesundheitsstörungen, Behandlungen und Krankenhausaufenthalten der letzten fünf bis zehn Jahre sowie nach Medikamenten, die genommen werden. Daneben müssen Antragsteller alle Behandlungen, Untersuchungen oder Operationen angeben, die vorgesehen sind.
Angabe des Hausarztes entbindet nicht von der Ehrlichkeit
Werden Fragen nach den Vorerkrankungen bejaht, müssen Antragsteller den Versicherern in aller Regel Einsicht in die Krankenakten gewähren, damit der Vertrag überhaupt zustandekommen kann. Bei umfangreichen Krankheitsgeschichten können Antragsteller auf ihren Hausarzt verweisen und einer Untersuchung zustimmen, damit die private Krankenversicherung den Gesundheitszustand selbst bewerten kann. Wichtig: Die Angabe eines Hausarztes für weitere Nachfragen entbindet den Antragsteller nicht davon, bei der Gesundheitsprüfung selbst alle Gesundheitsfragen ehrlich zu beantworten.
Bei einer längeren Krankheitsgeschichte sind natürlich Angebote verlockend, die eine private Krankenversicherung ohne Gesundheitsprüfung und Beantwortung von Gesundheitsfragen anbieten. Immer ist das bei einem Wechsel in den Basistarif möglich - aber der ist kaum attraktiv. Leistungsstarke Tarife ohne Gesundheitsprüfung gibt es dagegen nicht, denn die Gesundheitsprüfung ist für die private Krankenversicherung existenziell wichtig, um das Risiko des einzelnen Versicherten und die Beiträge kalkulieren zu können.