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Gesetzliche Krankenversicherung wird teurer: bis zu 306 Euro mehr

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg - 2016 steigen für viele Versicherte die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung. Wie das Verbraucherportal Verivox ermittelt hat, müssen Mitglieder im nächsten Jahr voraussichtlich bis zu 306 Euro mehr für ihren Krankenversicherungsschutz zahlen.

Zusatzbeiträge zahlen Arbeitnehmer alleine

Seit dem Jahr 2015 beträgt der allgemeine Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung 14,6 Prozent des Bruttolohns. Der Beitrag wird zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufgeteilt, jede Partei zahlt 7,3 Prozent. Zusätzlich können die Krankenkassen einen Zusatzbeitrag erheben, der allein vom Arbeitnehmer bezahlt wird.

Bis zu 763 Euro Differenz beim Zusatzbeitrag

Laut Agenturbericht plant eine große Krankenkasse, heute eine Erhöhung des Zusatzbeitrages um 0,6 Prozentpunkte zu beschließen. Das wäre der stärkste bisher bekannt gewordene Anstieg.  Bei einem Einkommen von 50.850 Euro – die Höchstgrenze für Krankenkassenbeiträge – entspricht das einer Mehrbelastung von 306 Euro jährlich. Der Schätzerkreis des Bundesversicherungsamtes geht davon aus, dass die Krankenkassen im Durchschnitt die Zusatzbeiträge um 0,2 Prozent erhöhen. Zahlreiche Anbieter haben aber bestätigt, dass sie ohne Erhöhung auskommen.

Die Spanne zwischen den unterschiedlichen Krankenkassen reicht von 0 Prozent (bei regionalen Anbietern) bis voraussichtlich 1,5 Prozent. Bei einem Einkommen von 50.850 Euro ergibt das eine Differenz von 763 Euro im Jahr zwischen einem teuren und einem günstigen Anbieter. Bei 30.000 Euro sind es 450 Euro.

Weitere Erhöhungen abzusehen

„Die Krankenkassen stehen im Wettbewerb und versuchen sich über die Zusatzbeiträge voneinander abzugrenzen“, sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH.

„Im Laufe des kommenden Jahres erwarten wir weitere Erhöhungen, so wie es bereits in den Sommermonaten dieses Jahres Erhöhungsnachrichten gegeben hat.“

Wechsel der Krankenversicherung kann sich lohnen

Zu Beginn 2016 gibt es insgesamt 119 Krankenkassen, die gesetzliche Krankenversicherungen anbieten. Davon sind 88 für jedermann geöffnet, etwas über die Hälfte ist regional aktiv. 40 sind bundesweit vertreten.

Neben dem Beitragssatz unterscheiden sich die Krankenkassen jedoch auch im Leistungsumfang und zusätzlichen Angeboten wie etwa bestimmten Impfungen, Heilpraktiker-Leistungen und Bonus-Programmen. Daher sollte beim Wechsel auch der Leistungskatalog der jeweiligen Krankenkassen miteinander verglichen werden. Sollte der Leistungsumfang nicht ausreichen, kann für diese Leistungen eine Zusatzversicherung abgeschlossen werden.