Erster Krankenkassenchef fordert Abschaffung der Praxisgebühr
Stand: 13.08.2012
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Berlin - Weil sich die Krankenkassen ein finanzielles Polster geschaffen haben, fordert der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, die Abschaffung der Praxisgebühr.
Baas sagte der "Bild am Sonntag": "Krankenkassen und Gesundheitsfonds stehen derzeit finanziell sehr gut da. Es gibt keinen Grund, den Kranken sinnlos in die Tasche zu greifen." Außerdem verhindere die Praxisgebühr keine unnötigen Arztbesuche und steuere keine Patientenströme. "Sie ist schlicht ein Ärgernis - für Kranke und für Ärzte", sagte er.
Die Abgabe von zehn Euro, die seit 2004 jeder Patient beim ersten Arztbesuch im Quartal bezahlen muss, bringe zwar jährlich zwei Milliarden Euro ein. Doch Baas hält diese Einnahmen für verzichtbar. Mit der Abschaffung würden nicht nur Patienten unmittelbar entlastet, sondern auch die Ärzte, weil überflüssige Bürokratie weg fiele. "Und mit dem sinnlosen Ausstellen von Überweisungen auf Vorrat wäre auch endlich Schluss."