Ergo: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Sex-Skandal
Stand: 20.07.2011
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Hamburg/Düsseldorf - Nach der Sexreise von Versicherungsvertretern nach Budapest ermittelt die Hamburger Staatsanwaltschaft gegen zwei frühere Manager der Hamburg-Mannheimer. Der Versicherungskonzern Ergo habe Strafanzeige gestellt und damit das Ermittlungsverfahren ausgelöst, erklärte Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers am Mittwoch.
"Die Strafanzeige erhebt den Vorwurf der Untreue zum Nachteil der Gesellschaft", erklärte Möllers. Der Ergo-Konzern habe die Anzeige in Düsseldorf erstattet. Wegen der örtlichen Zuständigkeit sei sie dann von der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft nach Hamburg weitergereicht worden, dem Firmensitz der früher unter dem Namen Hamburg-Mannheimer bekannten Ergo-Tochter. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hatte sich bereits seit einiger Zeit mit der Lustreise beschäftigt, wie der Oberstaatsanwalt berichtete. "Wir hatten einen allgemeinen Prüfvorgang angelegt."
Nach den Enthüllungen über den Sex-Skandal war die Ergo-Versicherungsgruppe in die Schusslinie geraten. Im Juni 2007 hatte der Strukturvertrieb der Hamburg-Mannheimer in Budapest eine Sex-Orgie mit rund 20 Prostituierten für seine 100 besten Vertreter organisiert. Der Sex-Skandal hatte in der Versicherungsbranche für massive Verstimmung gesorgt. Als Konsequenz hat Ergo die Verhaltensregeln für Mitarbeiter und selbstständige Handelsvertreter verschärft.