Ergo-Chef weist Vorwurf überhöhter Provisionen zurück
Stand: 06.08.2012
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Berlin - Der Versicherer Ergo weist Vorwürfe überhöhter Provisionen zurück. Verbraucherschützer hatten beklagt, dass die Beiträge für langlaufende Kapitalversicherungen in den ersten Jahren fast nur der Deckung von Verwaltungs- und Vermittlungsgebühren dienten.
"Unsere Vermittler leisten eine gute Arbeit, die bezahlt werden muss. Und sie sind mit Sicherheit nicht überbezahlt", sagte der Vorstandsvorsitzende Torsten Oletzky der "Berliner Zeitung".
Als derzeit größte Herausforderung bezeichnete Oletzky die Kapitalanlage, denn die niedrigen Zinsen machten es bei der Neuanlage sehr schwer, rentabel zu arbeiten. So bringt eine deutsche Staatsanleihe mit zehn Jahren Laufzeit zurzeit 1,4 Prozent Rendite. Zugleich garantieren Versicherungen ihren Kunden aber einen Zinssatz von mindestens 1,75 Prozent. "Die Politik der Europäischen Zentralbank, die Märkte mit Geld zu fluten und die Zinsen so künstlich niedrig zu halten, geht zu Lasten aller Sparformen und damit auch der Lebensversicherung", sagte der Ergo-Chef dem Blatt.
Trotz der schlechten Rahmenbedingungen halte sein Konzern an der Jahresprognose fest. "Die Ergebnisziele, die wir uns zu Jahresbeginn gesetzt haben, halten wir auch heute noch für realistisch", sagte Oletzky. Das Geschäft bei den Neuabschlüssen von Lebens- und Rentenversicherungen laufe derzeit aber nicht so, wie es sollte. "Dennoch wollen wir beim operativen Gewinn leicht zulegen. 2011 haben wir nach Steuern 349 Millionen Euro verdient. Für 2012 wollen wir bereinigt um Einmal- und Sondereffekte einen Gewinn von 400 Millionen Euro erzielen", sagte Oletzky.