Ende des Preiskampfes: Kfz-Versicherung wird tendenziell teurer
Stand: 19.11.2010
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Berlin - Das Ende des Preisverfalls steht bevor: Deutsche Autofahrer müssen mit tendenziell steigenden Prämien in der Kfz-Versicherung rechnen. "Die große Mehrheit der Kfz-Versicherer hat ihre Tarife zuletzt angehoben", erklärte der Präsident des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Rolf- Peter Hoenen. "Kaum ein Kraftfahrtversicherer schreibt derzeit versicherungstechnische Gewinne. Bei vielen Unternehmen setzt daher jetzt ein Umdenken und Gegensteuern ein."
"Die Durchschnittsprämien in der Kraftfahrtversicherung liegen momentan auf dem Niveau der 1980er Jahre", sagte Hoenen. "Ich frage Sie: Welches vergleichbare Produkt bekommen Sie heute noch zum Preis von vor 30 Jahren?" Dieser Trend könne "nicht endlos weitergehen." Es werde mindestens drei Jahre dauern, bis der Markt wieder schwarze Zahlen schreibe.
Der Durchschnittsbeitrag in der Kfz-Haftpflichtversicherung habe 1980 bei 210 Euro gelegen - bei knapp 27 Millionen versicherten Fahrzeugen, sagte der GDV-Präsident. Im vergangenen Jahr waren rund 55,5 Millionen Autos versichert - mehr als doppelt so viele. Der Durchschnittsbeitrag lag bei 219 Euro. 1995 war der höchste Stand mit einem Durchschnittsbeitrag von 291 Euro erreicht worden.
"Ob sich ein Wechsel lohnt, muss jeder Versicherte individuell für sich entscheiden", betonte Hoenen. Die Kunden sollten aber nicht nur nach dem Preis entscheiden, sondern auf die Solidität des gewählten Versicherungsunternehmens achten, mahnte er mit Blick auf die Insolvenz des niederländischen Versicherers Ineas und LadyCarOnline. Dies sei die erste Insolvenz eines in Deutschland tätigen Kraftfahrtversicherers seit Kriegsende gewesen. "Für die Verbraucher sollte dies ein Signal sein."