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Berufsunfähigkeitsversicherung: Gesundheitsfragen häufige Hürde

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd

Elmshorn - Gesundheitsfragen sind die größte Hürde beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Wer eine umfangreiche Krankengeschichte mitbringt, bekommt entweder gar keinen Schutz oder nur mit hohen Aufschlägen auf die reguläre Prämie. Da wäre es schön, wenn man eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen könnte, ohne Gesundheitsfragen beantworten zu müssen. Doch eine Police ohne Gesundheitsprüfung gibt es nicht.

Allerdings gibt es Anbieter, die im Antragsformular darauf verzichten, konkret nach einzelnen Vorerkrankungen zu fragen. Hier müssen Antragsteller nur wenige Fragen beantworten. So wird zum Beispiel nur erfragt, ob sie in den vergangenen fünf Jahren wegen einer Krankheit länger als vier Monate in Behandlung waren und ob eine Minderung der Erwerbsfähigkeit, eine Schwerbehinderung, oder eine Wehrdienstbeschädigung anerkannt oder beantragt wurde. Zusätzlich werden Daten wie Größe und Gewicht abgefragt. In anderen Varianten wird danach gefragt, ob Antragsteller in den vergangenen zwölf Monaten länger als 14 Tage krank waren und ebenfalls die erwähnten Minderungen der Erwerbstätigkeit vorliegen.

Das klingt zwar erst einmal gut - doch natürlich gibt es einen Haken. Denn diese Offerten richten sich in aller Regel an Antragsteller, die deutlich jünger als 40 Jahre sind. Erkrankungen, die die Gesundheitsprüfung erschweren, treten aber erst genau in diesem Alter auf. Junge Versicherte haben in der Regel kaum Probleme, eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu bekommen und müssen sich um die Gesundheitsfragen keine Sorgen machen.

Die Preise für eine Berufsunfähigkeitsversicherung ohne Gesundheitsfragen liegen zudem recht hoch. Ein 30-Jähriger wird bei einer Laufzeit bis zum 65. Lebensjahr rund 60 Euro zahlen - bei günstigen Direktversicherern mit Gesundheitsfragen gibt es vergleichbaren Schutz schon für unter 15 Euro im Monat. Selbst mit Aufschlägen für Vorerkrankungen wird man bei einem günstigen Versicherer kaum 60 Euro zahlen müssen.

Die Hoffnung vieler Antragsteller mit Vorerkrankungen, ohne Gesundheitsfragen versichert zu werden, treibt außerdem seltsame Blüten. Denn im Internet tummeln sich Vermittler, die die begehrten Policen vermitteln wollen. Für horrende Gebühren von deutlich über 1.000 Euro. Dabei lassen sich solche Policen problemlos bei jedem Versicherungsmakler abschließen, ohne derartige Honorare zahlen zu müssen. Hinzu kommt, dass bei diesen speziellen Berufsunfähigkeitsversicherungen die Versicherungssumme meist begrenzt ist.

Maximal 9.000 Euro lassen sich versichern, zusammen mit anderen Verträgen - soweit überhaupt zulässig - ist im Höchstfall eine Jahresrente vom 12.000 Euro versicherbar. Klammert man mal die dubiosen Vermittler aus, die solche Verträge zu Mond-Provisionen verkaufen wollen, sind solche Offerten natürlich vor allem für diejenigen der Weg zur Versicherung, die ansonsten keine Police bekommen würden. Allerdings wird es bei den fälligen Prämien oft auch möglich sein, eine reguläre Berufsunfähigkeitsversicherung zu bekommen, bei der dann für die festgestellten Vorerkrankungen ein Zuschlag erhoben wird.