Barmer-GEK-Chefin kritisiert Vorkassentarife scharf
Stand: 11.10.2010
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Berlin - Barmer-GEK-Chefin Birgit Fischer hat das von der schwarz-gelben Koalition vorgeschlagene Vorkassenmodell für gesetzlich Versicherte scharf kritisiert. Die sogenannte Kostenerstattung würde für den Patienten ein unkalkulierbares Risiko nach sich ziehen, sagte Fischer gegenüber der "Rheinpfalz am Sonntag".
Ärzte könnten höhere Honorare fordern, da sie nicht mehr an die mit den Krankenkassen vereinbarten Beträge gebunden seien. Die Patienten hingegen erhielten nur eine Teilkostenerstattung in Höhe der Sachleistung. Der Differenzbetrag müsste über teure Zusatzversicherungen finanziert werden, die dann rund zwei Drittel der Rechnung übernehmen müsste.
Nach Ansicht der Barmer-GEK-Chefin werden durch die Pläne von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) der Einfluss der Krankenkassen auf Qualität, Preis und Menge der medizinischen Versorgung und damit deren Wirtschaftlichkeit erheblich geschwächt.