Automatische Notrufsysteme in Autos sollen zur Pflicht werden
Stand: 14.06.2013
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Brüssel - Automatische Notrufsysteme sollen nach dem Willen der EU-Kommission künftig in alle Neuwagen eingebaut werden. Die Systeme, die bei Unfällen von sich aus den Rettungsdienst verständigen, könnten die Zeit bis zur Ankunft der Retter "dramatisch" verringern, erklärte EU-Verkehrskommissar Siim Kallas am Donnerstag in Brüssel. Die Einbaupflicht würde ab Oktober 2015 für alle neuen Pkw- und leichten Nutzfahrzeugmodelle gelten.
Vergangenes Jahr seien wurden auf den Straßen der EU rund 28.000 Menschen getötet worden, erklärte Kallas. Die sogenannte Ecall-Technologie hilft, indem sie bei einem Unfall den Ort des Autos an den Rettungsdienst sendet, entweder, indem der Fahrer sie aktiviert, oder automatisch. Zudem werde eine Sprechverbindung zwischen Auto und Rettungsdienst hergestellt, erläuterte die Kommission. Die nötige Technologie im Auto werde durch die große Menge der Geräte unter hundert Euro kosten.
Laut EU-Kommission hat das System weitere Vorteile, weil es zum Beispiel auch dem Aufspüren gestohlener Autos dienen könnte. Die Gefahr des sogenannten Tracking, bei dem durch Daten von Mobilfunkgeräten Bewegungsprofile der Nutzer erstellt werden, bestehe nicht. Denn sofern das System nicht aktiviert werde, sei es im Schlafmodus, es übermittelt demnach keine Daten.
Die Gesetzesvorschläge würden nicht nur die Autobauer zum Einbau der Geräte verpflichten. Sie legen zugleich fest, dass die EU-Staaten die nötige Infrastruktur für die Übermittlung der Notrufe bereitstellen. Sie werden jetzt im Europaparlament und Ministerrat diskutiert.