Auto-Hersteller kämpfen um einheitlichen Datenstandard
Stand: 25.08.2015
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Berlin - Durch den Kauf des Kartendienstes der Nokia-Tochter Here konnten sich die Auto-Konzerne Daimler, Audi und BMW möglicherweise eine wichtige Position sichern. Ein von Here entwickeltes Schnittstellen-Format könnte die Grundlage für eine branchenweit einheitliche Lösung bilden. Darüber sei Ende Juli bei einem Treffen von 16 Autoherstellern Zulieferern und Systemlieferanten gesprochen worden, wie Here am Montag mitteilte.
Die Namen der Teilnehmer werden geheimgehalten. Es hieß lediglich, neben deutschen Unternehmen seien auch Firmen aus den USA, Asien und anderen europäischen Ländern dabeigewesen.
Die Teilnehmer des Treffens seien sich einig, dass die Branche ein einheitliches Format für die Übermittlung von Daten aus Sensoren eines Fahrzeugs an die Cloud brauche, teilte Here mit. Die Idee ist, dass mit dann aus einzelnen Fahrzeugen Informationen über Verkehrsprobleme oder Gefahren auf einer Strecke schnell an andere Fahrer weitergegeben werden können. "Um künftig Sensordaten in Echtzeit zwischen Fahrzeugen verschiedener Hersteller austauschen zu können, muss die Industrie eng zusammenarbeiten", erklärte der bei Here für automatisiertes Fahren zuständige Manager Dietmar Rabel.
Here wolle in den kommenden Wochen und Monaten weltweit Branchenvertretern diskutieren, um einen offiziellen Arbeitskreis für standardisierte Schnittstellen bei Sensordaten zu gründen, hieß es. Bereits am Wochenende hatte die "Automobilwoche" von dem vertraulichen Branchentreffen berichtet.
Die drei deutschen Autobauer sicherten sich Here Anfang August nach einer Auktion für 2,8 Milliarden Dollar. Der Dienst war von Nokia speziell auf hochpräzise Straßenkarten für autonom fahrende Autos ausgerichtet worden und entwickelte auch eine Plattform für die Unterhaltungsanlagen in Fahrzeugen aller Klassen.