Ausbildungsstart: Welche Versicherungen Azubis wirklich brauchen
Stand: 07.08.2012
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Berlin - Für viele Schulabgänger fängt im September mit Ausbildungsbeginn der Ernst des Lebens an. Welche Versicherungen für Azubis sinnvoll sind:
KRANKENVERSICHERUNG: Azubis mit eigenem Einkommen müssen sich selbst versichern. Sie haben die Wahl, müssen sich aber spätestens 14 Tage nach Beginn der Lehre entschieden haben. Wer bislang privat versichert war, kann mit Beginn der Versicherungspflicht kündigen. Der Bund der Versicherten (BdV) rät aber, die private als Anwartschaft neben der gesetzlichen Krankenkasse weiterlaufen zu lassen, um später ohne Gesundheitscheck zurück wechseln zu können. Manche private Zusatzversicherungen bieten günstige Beiträge für Azubis an.
BERUFSUNFÄHIGKEITSVERSICHERUNG: Wer seinen Beruf nach Krankheit oder Unfall nicht mehr ausüben kann, erhält von der BU-Versicherung eine monatliche Rente. Dies ist für Berufsanfänger besonders wichtig, denn sie bekommen meist keine oder nur eine sehr geringe Erwerbsminderungsrente. Die Police sollte vereinbart werden, so lange man noch kerngesund ist. Schon kleine Leiden verteuern später den Vertrag oder führen zur Ablehnung. Verbraucherschützer empfehlen eine Nachversicherungsgarantie, mit der eine Erhöhung der Rente bei einer Heirat oder einer Einkommenserhöhung ohne nochmalige Gesundheitsprüfung möglich ist.
UNFALLVERSICHERUNG: Wer aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt wird oder nicht genug Geld für eine Berufsunfähigkeitsversicherung hat, sollte eine Unfallversicherung haben. Sie zahlt bei dauerhafter Krankheit nach einem Unfall. In 90 Prozent der Fälle führt aber eine Krankheit zu dauerhaften Schäden, die die Unfallpolice nicht abdeckt. Sie ist daher nur zweite Wahl nach der Berufsunfähigkeitsversicherung. Im Betrieb und auf dem Weg dorthin schützt die gesetzliche Unfallversicherung.
ALTERSVORSORGE: Verbraucherschützer empfehlen Azubis eine Riester-Rente: Wer zu Beginn der Beitragszahlungen unter 26 ist, bekommt zur Grundzulage von 154 Euro noch 200 Euro dazu. Der BdV rät, die Finger von Kapital-Lebensversicherungen, privaten Rentenversicherungen und fondsgebundenen Versicherungen zu lassen, bei denen der Großteil der Beiträge zuerst in die Taschen der Vermittler fließe und der Rest nur wenig Rendite bringe. Azubis sollten sich nach betriebseigener Altersvorsorge erkundigen, auch Investmentfonds oder Sparpläne sind eine Möglichkeit.
HAFTPFLICHT: Wer jemandem einen Schaden zufügt, haftet dafür unbegrenzt. Werden Menschen verletzt, geht das schnell in die Hunderttausende. Schon deshalb ist eine Privathaftpflichtversicherung ein Muss. Unverheiratete Azubis sind bis zum Ende der Ausbildung bei den Eltern mitversichert.
HAUSRATVERSICHERUNG: Eine Hausratversicherung ersetzt nach Feuer, Rohrbruch, Diebstahl oder Sturm die Schäden am Eigentum. Wer seine erste eigene Wohnung hat, sollte aber überlegen, ob der Wert der Einrichtung den Abschluss lohnt.