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Aus für Garantiezins bei Lebensversicherung noch unklar

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX

Berlin - Laut der deutschen Bankenaufsicht Bafin ist es noch nicht sicher, dass der einheitliche Garantiezins in der Lebensversicherung wegfallen wird. "Es ist ein Diskussionsprozess", sagte der zuständige Exekutivdirektor der Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin, Frank Grund, am Montag bei einer Branchentagung in Berlin.

Die neuen, europaweit einheitlichen Kapital-Aufsichtsregeln "Solvency II" treten Anfang 2016 in Kraft. Das Bundesfinanzministerium hatte vergangene Woche argumentiert, dass ein Garantiezins unter "Solvency II" nicht mehr benötigt würde. Bisher gibt das Finanzministerium vor, mit welchem sogenannten Höchstrechnungszins Versicherer ihre langfristigen Verpflichtungen gegenüber ihren Kunden sicherstellen müssen. Dieser Garantiezins fiel von 4 Prozent in den 1990er Jahren für Neuverträge inzwischen auf 1,25 Prozent. Weil die Neuregelung nur die Bilanz des Versicherers betreffen würde, sollen Garantiezusagen gegenüber den Kunden auch nach der Abschaffung weiterhin möglich sein.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) plädiert indes für eine Beibehaltung des einheitlichen Höchstrechnungszinses. Dies wäre "klug und sachgerecht", sagte der Vorsitzende der GDV-Hauptgeschäftsführung, Jörg von Fürstenwerth. Dem Vorstandssprecher des Versicherers Huk Coburg, Wolfgang Weiler, zufolge hätte "Solvency II" Versicherern in früheren Jahren ermöglicht, auch Zinsgarantien von 6 Prozent anzubieten. Angesichts der Niedrigzinsen fällt es vielen Versicherern schon heute schwer, Garantien von 3 bis 4 Prozent für Altverträge zu erwirtschaften.

Die Ratingagentur Fitch erwartet, dass die deutschen Lebensversicherer daher in diesem Jahr weitere 10 Milliarden Euro in die Zinszusatzreserve (ZZR) stecken müssen. Diese soll die klaffende Lücke zwischen den hohen Zinsgarantien und den niedrigen Marktzinsen stopfen.

Die Bafin will problembehaftete Versicherer unterdessen weiter in "Manndeckung" nehmen, wie Exekutivdirektor Grund sagte. Einige Unternehmen müssten sich sehr anstrengen, um ihre Kapitalbasis zu stärken, vor allem wenn das niedrige Zinsniveau weiter anhalte.