Assistenzsysteme: Auffahrunfälle können teuer werden
Stand: 25.01.2012
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Landsberg - Eine Untersuchung des ADAC hat deutlich gemacht, dass Assistenzsysteme fürs Auto ihre Tücken haben. Selbst leichte Auffahrunfälle können den Autobesitzer teuer zu stehen kommen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Radarsensor repariert werden muss. Je nach Hersteller unterscheiden sich die Kosten deutlich, so der ADAC.
Sind Sensoren von Assistenzsystemen in der Stoßstange untergebracht, können selbst leichte Auffahrunfälle schnell sehr teuer werden. Auf diesen Umstand weist der ADAC hin. Der Automobilclub ließ bei einem Crashtest einen Toyota Avensis mit 10 km/h gegen einen stehenden Audi Q7 fahren. Dabei ging beim Toyota der Radarsensor des Tempomaten mit Abstandsregler, kurz ACC genannt, kaputt. Der Sachschaden liegt laut ADAC samt Reparatur bei über 5000 Euro. 65 Prozent davon, rund 3250 Euro, koste das Ersatzteil.
Große Unterschiede bei den Ersatzteilpreisen
Schäden in vergleichbarer Höhe könnten auch bei Fahrzeugen anderer Autohersteller auftreten, allerdings gebe es enorme Spannen bei den Ersatzteilpreisen, sagte ADAC-Technikexperte Andreas Ratzek, der den Crashtest leitete. "Der ACC-Sensor ist etwa bei Mercedes mit 464 Euro relativ günstig." Bei Honda oder Jaguar müsse mit über 3000 Euro wesentlich mehr gezahlt werden. Herausgefunden habe er bei den Tests auch, dass Schäden meist höher ausfallen, wenn die Stoßstangen - wie bei den Crashtest-Autos - auf unterschiedlicher Höhe angebracht sind.
Neben ACC-Systemen treiben Sensoren von Einparkhilfen die Reparaturkosten unter Umständen ebenfalls in die Höhe, wenn auch nicht ganz so stark. "Die Preise für Ersatzteile sind hier sehr viel moderater und liegen bei 50 bis 100 Euro", so der ADAC-Techniker. Kostentreibend wirke zudem, dass viele Werkstätten Teile vorsorglich austauschten - sicherheitshalber, weil die Werkstätten in der Gewährleistungspflicht und Defekte nicht immer sofort erkennbar seien.
ADAC fordert spezielle Reparatursätze
Um die Reparaturkosten zu senken, fordert der ADAC die Hersteller auf, mehr spezielle Reparatursätze anzubieten. So müssten nicht immer gleich komplette Teile ausgetauscht werden. Bei dem Toyota im Crashtest könne zum Beispiel ein abgebrochener Halter eines Frontscheinwerfers für 13 Euro ersetzt werden. Ein ganzer Halogenscheinwerfer kostet laut Ratzek dagegen durchschnittlich 250 bis 300 Euro, ein Xenon-Scheinwerfer oft bis weit über 1000 Euro.