Arag geht mit Versicherung gegen Online-Mobbing an den Markt
Stand: 01.10.2012
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Düsseldorf - An etwas ganz Neues wagt sich der Versicherer Arag: Seit Montag bietet seit das Unternehmen eine Rechtsschutzversicherung gegen Online-Mobbing und andere Probleme an, die dem Verbraucher im Internet begegnen können.
Die Police sei in Deutschland die erste ihrer Art für Privatkunden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Für Familien soll das Paket rund zehn Euro im Monat kosten und eine Versicherungssumme von 100.000 Euro abdecken.
Laut Arag halten 43 Prozent der Deutschen einen Versicherungsschutz gegen Online-Mobbing für notwendig. Der Versicherer will den Verbrauchern, die die neue Police abschließen, darum auf Wunsch einen Dienstleister vermitteln, der auf Kosten der Arag rufschädigende Inhalte aus dem Netz entfernt. Zusätzlich decke die Versicherung finanzielle Schäden ab, die durch den Missbrauch von Bankdaten und der Identität des Verbrauchers im Internet entstehen könnten.
Sollte der Kunde selbst beschuldigt werden, will die Arag seine Anwaltskosten übernehmen. Allerdings mit der Einschränkung, dass nur die Kosten für eine schnelle Abwicklung und nicht die eines langen Rechtsstreits übernommen werden sollen. Außerdem greift die Versicherung den Angaben zufolge nur, wenn es um private Aussagen geht. Politische Äußerungen und alles, was im Zusammenhang mit der Aktivität in einem Verein stehe, seien nicht versichert.
Die Konkurrenten Ergo und Allianz überlegen laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" derzeit ebenfalls, eine Online-Rechtsschutzversicherung in Deutschland einzuführen. In Frankreich verkaufen demnach zum Beispiel die Axa und Swiss Life bereits ähnliche Produkte.