Anbieter von billigen Kfz-Versicherungen stellt Vertrieb ein
Stand: 05.07.2010
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Amsterdam/Köln - Der holländische Anbieter von Kfz-Versicherungen Ineas hat in Deutschland den Vertrieb eingestellt. Das Unternehmen war im Juni in den Niederlanden wegen einer Kapitalschieflage unter Aufsicht gestellt worden. "Wir bieten in Deutschland bis auf weiteres keine neuen Versicherungsverträge an", sagte am Montag in Köln die Ineas-Pressesprecherin für Deutschland, Andrea Schmitz, der dpa.
Sie bestätigte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus". "Alle bestehenden Verträge werden von uns weiter erfüllt", betonte die Sprecherin. Wer aber auf der Internet-Seite von Ineas versuche, einen Versicherungsvertrag abzuschließen, komme damit nicht mehr durch. Seine ausschließlich online vertriebenen Kfz- Versicherungen bot das 1997 gegründete Unternehmen neben Deutschland und den Niederlanden auch in Spanien und Frankreich an.
Nach Angaben der niederländischen Wirtschaftszeitung "Het Financieele Dagblad" hat Ineas in diesen Ländern 93.000 Versicherungsverträge abgeschlossen, davon zehn Prozent in den Niederlanden. Wie viele Kfz-Halter in Deutschland bei Ineas versichert sind, teilte die Firma zunächst nicht mit.
Das in Amsterdam ansässige Ineas-Mutterunternehmen International Insurance Corporation (IIC) NV war am 24. Juni vom dortigen Amtsgericht wegen negativer Zahlungssalden unter Aufsicht gestellt worden. Das Gericht setzte zwei externe Verwalter ein. Hauptgrund sei eine unerwartet große Zahl von Unfallschäden infolge des strengen Winters gewesen. Die Versicherung, die europaweit zu den preiswertesten Anbietern gehört habe, bemühe sich, von einem anderen Unternehmen übernommen zu werden.