Allianz will kundenfreundlicher und ökologischer werden
Stand: 24.11.2015
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München - Beim Versicherungskonzern Allianz soll es Veränderungen geben. Der Versicherer will sich stärker auf die Kunden ausrichten und Investitionen in Kohle beenden. "Wir werden viel verändern, weil sich unsere Welt so schnell verändert. Die Digitalisierung zum Beispiel betrifft uns sehr stark. Das treibt uns um", sagte Allianz-Chef Oliver Bäte der "Süddeutschen Zeitung" (Montag).
Über viele Jahrzehnte seien die Kundenbeziehungen bei der Allianz ein Rechtsverhältnis gewesen, das per Vertrag zustande gekommen ist, sagte Bäte. "Brutal gesagt: Wir haben nur den Vertrag verwaltet, und der Kunde stand lediglich dahinter. Das wird und das muss sich fundamental ändern." Künftig werde sich die Allianz auch an der Kundenzufriedenheit messen lassen, "das gilt auch für mich ganz persönlich", erklärte der Allianz-Chef.
Kohleenergie soll nicht mehr finanziert werden
Weiterhin wurde bekannt, dass die Allianz künftig nicht mehr in Kohleenergie investiert. Einen entsprechenden Bericht des ZDF-Magazins "Frontal 21" bestätigte ein Unternehmenssprecher am Montag in München. Auf dem UN-Klimagipfel in Paris, der am 30. November beginnt, soll ein neues Abkommen verabschiedet werden, um die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Kohle gilt als besonders umweltschädlicher Energieträger.
Zeichen für Kapitalmärkte
"Wir werden nicht mehr in Bergbau- und Energieunternehmen investieren, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes beziehungsweise ihrer Energieerzeugung aus Kohle generieren", sagte Chefinvestor Andreas Gruber dem ZDF. Dieser Schritt solle die Verhandlungen in Paris unterstützen und ein Zeichen "an unsere Branche und an die Kapitalmärkte" sein.
Betroffene Aktien werden demnach innerhalb der kommenden sechs Monate verkauft, entsprechende Anleihen nicht verlängert. Das Gesamtvolumen des Kohle-Ausstiegs liegt bei rund vier Milliarden Euro - der Großteil steckt nach Angaben des Sprechers in Anleihen.