Allianz senkt Überschussbeteiligung bei Lebensversicherung
Stand: 07.12.2012
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Stuttgart - Nachdem bereits Ergo und die Alte Leipziger die Überschussbeteiligung für Lebensversicherungen senken mussten, zieht die Allianz nach. Der Branchenführer werde die laufende Verzinsung von 4,0 auf 3,6 Prozent senken, teilte die Konzerntochter für Lebensversicherungen, Allianz Leben, am Mittwoch in Stuttgart mit.
Hintergrund seien die niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten für festverzinsliche Wertpapiere wie Staatsanleihen, die zu den wichtigsten Geldanlagen der Versicherer gehören.
Die Versicherer sind verpflichtet, das Geld ihrer Kunden zum Erwirtschaften von Erträgen nur in Anleihen mit hoher Güte zu investieren. In der Euroschuldenkrise kommen damit nur Papiere von Staaten wie Deutschland mit allerhöchster Kreditwürdigkeit in Frage. Für neue Anleihen zahlt die Bundesrepublik derzeit jedoch nur minimale Zinsen. Das belastet auch die Erträge bei der Kapitalanlage der Lebensversicherer im Auftrag ihrer Kunden.
Die Allianz Leben begründete die Herabsenkung der Überschussbeteiligung ihrerseits mit der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die von den Währungshütern der Eurozone "seit Jahren verfolgte expansive Geldpolitik bestimmt weiterhin das Zinsniveau festverzinslicher Wertpapiere". Trotz der Absenkung erhielten die Kunden aber "weiterhin eine sehr attraktive Verzinsung", rechtfertigte die Allianz Leben ihre Entscheidung.
Die Überschussbeteiligung von Lebensversicherungen wird Kunden jährlich gutgeschrieben. Wenige Tage vor der Allianz hatte die Alte Leipziger Lebensversicherung ihre Überschussbeteiligung um 0,5 Prozentpunkte gesenkt auf 3,35 Prozent. Ergo teilte am Dienstag mit, die Überschussbeteiligung um 0,6 Prozentpunkte herabzusetzen auf 3,55 Prozent.