Allianz: Finanzkrise und Naturkatastrophen setzen Versicherer zu
Stand: 02.03.2012
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München - Das vergangene Jahr war ein schwieriges für den Versicherer Allianz. Durch Eurokrise und Naturkatastrophen büßte der Konzern fast die Hälfte des Gewinns ein.
Das Jahresergebnis sank um 46,2 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro, wie der größte europäische Versicherungskonzern am Donnerstag in München mitteilte. Der Umsatz ging um 2,7 Prozent auf 103,6 Milliarden Euro zurück. "2011 war ein schwieriges Jahr", sagte der Vorstandsvorsitzende Michael Diekmann. Die Dividende soll dennoch bei 4,50 Euro stabil bleiben.
Belastet wurde das Geschäft der Allianz vor allem von Wertberichtigungen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. 1,2 Milliarden Euro entfielen auf Aktien, knapp 600 Millionen Euro machten griechische Staatsanleihen aus. Zum Jahresende hatte die Allianz diese noch mit 310 Millionen Euro in den Büchern, was 24,7 Prozent des Nominalwerts entspricht. Zudem musste der Konzern 500 Millionen Euro mehr für Naturkatastrophen zahlen als im Jahr 2010.
Im laufenden Jahr soll es wieder etwas besser werden. "Wir erwarten 2012 weltweit ein ähnliches wirtschaftliches Umfeld wie 2011, mit einer leichten Besserung im zweiten Halbjahr", sagte Diekmann. Für das operative Ergebnis erwartete der Vorstandschef einen Wert zwischen 7,7 und 8,7 Milliarden Euro. 2011 war das operative Ergebnis um 4,6 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro gefallen.
Rückgänge im Versicherungsgeschäft
In der Schaden- und Unfallversicherung sank der Gewinn von 3,1 auf 2,8 Milliarden Euro. Die Versicherung nahm zwar mit 44,8 Milliarden Euro zwei Prozent mehr an Prämien ein, hier belasteten aber die höheren Schäden durch Naturkatastrophen.
Im Bereich Lebensversicherungen sank das Ergebnis von 1,8 auf 1,2 Milliarden Euro. Hier schrumpften auch die Prämieneinnahmen nach dem Rekordjahr 2010 um 7,4 Prozent auf 52,9 Milliarden Euro. Zudem belastete das schwierige Marktumfeld für Kapitalanlagen. Vorstandsmitglied Oliver Bäte sprach in diesem Zusammenhang von "gewaltigen Marktturbulenzen".
Positiv entwickelte sich dagegen die Vermögensverwaltung. Hier legte das Ergebnis von 946 Millionen auf 1,3 Milliarden Euro zu. Die Summe der insgesamt verwalteten Anlagen stieg auf 1,66 Billionen Euro.