Allianz erwägt Extra-Einheit für wohlhabende Privatkunden
Stand: 11.04.2012
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Hamburg - Die Allianz will die Versicherung vermögender Privatkunden in eine Extra-Serviceeinheit auslagern. Hierüber berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD) in ihrer Mittwochsausgabe. Es solle dabei um den Versicherungsschutz für teure Privatgebäude, hochwertigen Hausrat oder Oldtimer gehen.
Walter Szabados, der mit seiner Esa-Gruppe schon jetzt innerhalb der Allianz eigenständig Transportversicherungen organisiert, habe gute Chancen, das Geschäft auszubauen, so die "FTD".
Weg vom Massengeschäft, hin zur persönlichen Betreuung
Mit der Auslagerung würde Europas größter Versicherer einen ehemaligen Versicherungsvertreter zu einem starken Unternehmer innerhalb des Konzerns aufbauen. 14 Jahre nach dem Start diene die Esa nun als Vorbild, schreibt die "FTD". Vermögende Privatkunden verlangten nach einer persönlichen Betreuung, die der aufs Massengeschäft ausgerichtete Versicherer sonst nicht biete. Allianz-Chef Michael Diekmann diene die Ausgliederung als Weg, um verkrustete Strukturen aufzubrechen und interne Konkurrenz zu fördern. Der Zeitung zufolge studieren auch andere Versicherer das Esa-Modell.
Der Bedarf ist vorhanden
1997 gründete Szabados mit Erlaubnis der Allianz die Euro Ship Assekuranz (Esa) in Bad Friedrichshall, damals mit fünf Mitarbeitern. Inzwischen sind es drei Firmen, die mit unterschiedlichen Anteilsstrukturen der Allianz und Szabados gehören. 182 Mitarbeiter organisieren mittlerweile das inländische Transportversicherungsgeschäft der Allianz Versicherung - von Tausenden Speditions-Lkw bis hin zu Jachten. Die Prämieneinnahmen beliefen sich zuletzt auf 130 Millionen Euro.
Die Esa entwickelt die Versicherungsprodukte für die Spezialbereiche, berät Allianz-Vertreter und Makler, regelt Schäden und betreibt eigene Computersysteme. Das Versicherungsrisiko trägt die Allianz. "Wir sind als Unternehmen und ich privat direkt vom Ergebnis unseres Bestandes abhängig", sagte Szabados. Bislang hat die Esa stets einen Gewinn erzielt. "Wir geben nur 89 bis 92 Prozent der Beiträge für Schäden und Kosten aus", sagte Szabados. Zum Vergleich: Die Allianz selbst kam in der gesamten Schaden- und Unfallversicherung im vergangenen Jahr auf eine Schaden-Kosten-Quote von 97,8 Prozent.