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Hund adoptieren aus dem Tierheim: Was gibt es zu beachten?

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Der Hund ist der beste Freund des Menschen: Kein Wunder, dass viele Tierliebhaber einen eigenen Vierbeiner an ihrer Seite haben wollen. Obwohl das tierliebe Herz vielleicht bereit dazu ist, einen Hund mit Liebe zu überschütten, gilt es für die neuen Herrchen einiges zu beachten. Denn einen Hund aus dem Tierheim zu adoptieren ist eine große Verpflichtung, die viel Zeit und Geld in Anspruch nimmt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Hund bringt eine große finanzielle Verantwortung mit sich: Die neuen Besitzer müssen neben der Schutzgebühr auch für die Futterkosten, die Hundesteuer, Tierarztkosten und eine Erstausstattung aufkommen.
  • Wer einen Welpen aus dem Tierheim adoptiert, sollte beachten, dass die kleinen Vierbeiner möglicherweise noch kastriert und erzogen werden müssen.
  • Ausgewachsene Hunde können in der Regel bereits die meisten grundlegenden Befehle verstehen und umsetzen.
  • Familien sollten unterschiedliche Rollen unter den Familienmitgliedern verteilen und die Adoption eines Hundes aus dem Tierheim gemeinsam besprechen.

Hund adoptieren aus dem Tierheim: Finanzielle Voraussetzungen

Wer sich für die Adoption eines Hundes entscheidet, sollte finanziell in der Lage sein, sich um ein Haustier zu kümmern. Denn ein Hund bringt eine viel größere finanzielle Verantwortung mit, als viele glauben: zum Beispiel Hundefutter, Spielzeug, Pflege, Tierarztbesuche, jährliche Hundesteuer und mehr. Je nach Alter des Tieres oder eventuellen Vorerkrankungen können die Ausgaben höher oder niedriger sein.

Diese exemplarische Übersicht verdeutlicht die potenziellen Kosten für einen Hund:

  • Eine Schutzgebühr für das Tierheim: ab etwa 200 Euro
  • Kosten für das Futter: etwa 300 bis 800 Euro pro Jahr (je nach Rasse und Futter)
  • Hundesteuer: je nach Gemeinde oder Stadt bis zu etwa 200 Euro pro Jahr
  • Erstausstattung: bis zu 300 Euro
  • Mikrochip: einmalig etwa 50 Euro
  • Hundehaftpflichtversicherung: etwa 70 Euro pro Jahr

Vor der Adoption eines Hundes aus dem Tierheim sollten die zukünftigen Besitzer sich bewusst machen, dass Welpen, ausgewachsene Hunde und ältere Hunde nicht nur unterschiedlich viel kosten, sondern auch unterschiedliche Anforderungen mit sich bringen.

Einen Welpen aus dem Tierheim adoptieren: Das müssen Sie beachten

Welpen müssen möglicherweise noch kastriert und in jedem Fall erzogen werden. Die kleinen Vierbeiner fordern viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung. Da sich das Immunsystem von Welpen noch nicht vollends entwickelt hat, haben die Vierbeiner möglicherweise medizinische Bedürfnisse, die erwachsene Hunde nicht haben. Je nachdem, wie jung der Hund ist, müssen die neuen Herrchen ihren Welpen noch stubenrein trainieren und ihm die Grundkommandos beibringen.

Einen ausgewachsenen Hund aus dem Tierheim adoptieren: Das müssen Sie beachten

Ausgewachsene Hunde sind in der Regel kastriert und grundimmunisiert. Sie können häufig bereits die grundlegenden Befehle verstehen und haben beim Vorbesitzer oder im Tierheim ein Verhaltenstraining genossen. Allerdings gibt es im Tierschutz auch Tiere aus schlechter Haltung, die vernachlässigt wurden und noch einiges zu lernen haben. Herrchen von agilen Hunderassen sollten ­­mit dem Hund Schritt halten können – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Hunde haben, je nach Rasse, einen großen Bewegungsdrang und benötigen viel geistige Beschäftigung. Selbstverständlich gilt dies auch, wenn Sie sich für einen Welpen entscheiden – schließlich wird dieser schnell groß.

Einen älteren Hund adoptieren: Das müssen Sie beachten

Ältere Hunde neigen dazu, entspannter, gelassener und ruhiger zu sein. Dass ihre Bewegungsbedürfnisse möglicherweise nicht mehr so ausgeprägt sind, liegt mitunter an gesundheitlichen Problemen, die auch im hohen Hundealter auftreten können. Ältere Hunde sind meist bereits viel besser an das Leben mit Menschen gewöhnt und können sich gut an sie binden. Oft sind sie daher die erste Wahl für ältere Besitzer, die ein liebevolles Haustier mit überschaubarem Bewegungsdrang suchen. Doch auch als erster Familienhund kann sich ein gelassener, älterer und bereits gut erzogener Hund wunderbar eignen.

Einen Familien-Hund adoptieren aus dem Tierheim

Bevor eine Familie einen Hund aus dem Tierheim adoptiert, sollte sie das Vorhaben im Familienrat besprechen. Dabei hilft es, verschiedene Rollen unter den Familienmitgliedern zu verteilen und die folgenden Fragen gemeinsam zu beantworten:

  • Wer wird den Hund füttern?
  • Wer ist für seine Erziehung verantwortlich?
  • Wer geht täglich mit dem Hund spazieren?
  • Wo soll der Hund schlafen?
  • Wer kümmert sich um das Haustier, wenn die Familie nicht da ist?

Alle Familienmitglieder sollten mit bestimmten Aufgaben versorgt werden und sich mit klaren Regeln vertraut machen. Falls bereits andere Haustiere Teil der Familie sind, sollten die Besitzer im Voraus sicherstellen, dass diese sich gut mit Hunden vertragen.

Welche Hunderasse aus dem Tierheim adoptieren?

Wer einen Hund in seine Familie aufnimmt, sollte beachten, dass verschiedene Rassen unterschiedliche Bedürfnisse, Bewegungsdränge und Fähigkeiten besitzen. Einige Hunde sind für bestimmte Erkrankungen prädisponiert, die möglicherweise eine größere finanzielle Verpflichtung erfordern. Das Wichtigste bei jedem Hund ist, ihn persönlich zu treffen und festzustellen, ob eine Verbindung zwischen dem Vierbeiner und seiner potenziellen neuen Familie besteht oder sich noch entwickeln kann.

Einen Hund aus dem Tierheim adoptieren: Das spricht dafür

Wenn die Entscheidung für einen Hund gefallen ist, gibt es unterschiedliche Wege, an ein Tier zu kommen. Neben dem Kauf beim Züchter ist das Tierheim nur ein möglicher Weg. Doch aus den folgenden Gründen ist es empfehlenswert, einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren:

  • Dass Tiere aus dem Tierheim verhaltensauffällig sind, ist schlicht falsch. Ganz unterschiedliche Hunde landen im Tierheim, aus den verschiedensten Gründen und mit individuellen Geschichten.
  • Mithilfe der professionellen Beratung der Tierheimmitarbeiter adoptieren Sie viel eher ein Tier, dass ideal zu Ihnen passt, als wenn Sie nur nach niedlichen Bildern in einer Online-Anzeige gehen.
  • Wer einen Hund aus dem Tierheim adoptiert, umgeht das Risiko, dass er womöglich einem illegalen Hundevermehrer ein Tier abkauft. Diese Tiere sind oft krank und die Elterntiere werden unter schlimmsten Bedingungen gehalten.
  • Die Schutzgebühr im Tierheim ist in der Regel deutlich geringer als die Kosten für einen Rassehund vom Züchter.
  • Sollten Sie sich für ein Tier mit Vorerkrankungen entscheiden, übernehmen viele Tierheime ein Leben lang die Kosten für die Behandlung dieser Krankheiten sowie für Medikamente.