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Der Strommix stellt eine Zusammenstellung der prozentualen Aufteilung einzelner Energieträger an der Gesamtstromerzeugung eines Staates beziehungsweise Unternehmens oder an der eingespeisten Strommenge eines Energieversorgers dar. Für Privathaushalte und Geschäftsleute ist das Thema vor allem bei der Wahl eines Stromtarifs von Bedeutung.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Deutscher Strommix
  3. Strommix 2022
  4. Stromkennzeichnung
  5. Verwandte Themen
  6. Weiterführende Links
  7. Jetzt Stromtarif sichern

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Strommix zeigt den Anteil einzelner Energieträger an der gesamten Stromerzeugung auf.
  • In den letzten Jahren hat der Anteil regenerativer Quellen am Strommix deutlich zugenommen.
  • Stromlieferanten müssen jährlich angeben, aus welchen Quellen der von ihnen gelieferte Strom stammt.

Deutscher Strommix: Wie setzt sich der Strommix in der Bundesrepublik zusammen?

Der deutsche Strommix gibt an, welchen Anteil einzelne Energieträger hierzulande an der Stromerzeugung haben. Allerdings ist in diesem Zusammenhang zu unterscheiden zwischen der Bruttostromerzeugung – dem insgesamt produzierten Strom – und der Nettostromerzeugung, die auch den Eigenverbrauch der Kraftwerke berücksichtigt. Für gewöhnlich stellt der Strommix den Durchschnitt der über das komplette Jahr ermittelten Daten dar, die jedoch je nach Jahreszeit relativ unterschiedlich ausfallen. Im Sommer hat Solarstrom beispielsweise einen erheblichen Anteil am Strommix, wohingegen im Winter nach wie vor Kohle, Kernenergie und Erdgas dominieren.

Im Jahr 2020 war Windkraft mit einem Anteil von 25,5 Prozent am Strommix zum ersten Mal der wichtigste Energieträger. Auch der Anteil erneuerbarer Energie fiel mit 47,1 Prozent so hoch aus wie nie zuvor. Im Folgejahr kamen regenerative Energieträger nur auf 42,4 Prozent. Dieser Umstand lässt sich vor allem darauf zurückführen, dass die aus Kohlekraftwerken eingespeiste Strommenge um circa 25 Prozent angestiegen ist, womit der Anteil von Kohle am Strommix im Jahr 2021 bei circa 30 Prozent lag. Darüber hinaus gilt 2021 als schwaches Jahr für Energie aus Windkraft. Detaillierte Angaben zur im Inland produzierten und ins Netz eingespeisten Strommenge der Jahre 2020 und 2021 liefert Ihnen die folgende Übersicht (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Energieträger
Netzeinspeisung 2020 (in Milliarden Kilowattstunden)
Anteile 2020 in Prozent
Netzeinspeisung 2021 (in Milliarden Kilowattstunden)
Anteile 2021 in Prozent
Netzeinspeisung insgesamt 504,5 100 517,7 100
Konventionelle Energieträger 266,8 52,9 298,1 57,6
Kohle 125,2 24,8 156,4 30,2
Kernenergie 60,9 12,1 65,4 12,6
Erdgas 69,1 13,7 65,2 12,6
Sonstige konventionelle Energieträger 11,6 2,3 10,9 2,1
Erneuerbare Energieträger 237,6 47,1 219,6 42,4
Windkraft 128,7 25,5 111,5 21,5
Biomasse 30,2 6 29,9 5,8
Photovoltaik 45,4 9 45,2 8,7
Wasserkraft 19 3,8 18,5 3,6
Sonstige erneuerbare Energieträger 14,3 2,8 14,5 2,8

Hinweis: Die Statistik erfasst sämtliche Kraftwerke und Erzeugungsanlagen, die hierzulande Strom für die allgemeine Versorgung in das Netz einspeisen, nicht jedoch den von Industriekraftwerken erzeugten und direkt von den dazugehörigen Betrieben verbrauchten Strom.

Prognose für den Strommix 2022: Deutlich weniger Strom aus Kernenergie

Nachdem der Anteil der Kernenergie im Jahr 2021 auf 12,6 Prozent anstieg, dürfte er 2022 deutlich niedriger ausfallen. Verantwortlich dafür ist der geplante Atomausstieg, im Zuge dessen Ende 2021 drei der sechs noch aktiven Kernkraftwerke abgeschaltet wurden. Obwohl die Europäische Union Anfang 2022 beschlossen hat, Atomkraft unter bestimmten Voraussetzungen bis 2045 als nachhaltig einzuschätzen, ist ein Wiedereinstieg zum aktuellen Zeitpunkt unwahrscheinlich.

Im aktuellen Strommix sind konventionelle Energieträger immer noch von wichtiger Bedeutung. Aufgrund der angepeilten Energiewende dürfte der Anteil regenerativer Energien am deutschen Strommix in den nächsten Jahren aber noch einmal deutlich steigen. Bis 2030 soll Strom zu 65 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen und noch vor 2050 will Deutschland treibhausgasneutral sein.

Stromkennzeichnung: Energieanbieter zur Kennzeichnung ihres Stroms verpflichtet

Für Energieversorger besteht hierzulande die gesetzliche Verpflichtung, ihre Kundinnen und Kunden jedes Jahr über den Energiemix der Stromlieferungen in Kenntnis zu setzen. Diese Vorgabe ermöglicht es Verbraucherinnen und Verbrauchern, zu erkennen, aus welchen Energiequellen der Strom des Anbieters stammt. Der Strommix muss nicht nur den prozentualen Anteil jedes Energieträgers beinhalten, sondern auch Angaben zu den CO2-Emissionen und der Menge des radioaktiven Abfalls.

Die Stromanbieter veröffentlichen ihren Energiemix für ein bestimmtes Jahr in der Regel im November des Folgejahres. Das bedeutet, der Strommix beinhaltet für gewöhnlich die Daten aus dem vorangegangenen Jahr. Es gibt aber auch Energielieferanten, die direkt das Basisjahr angeben.

Die verpflichtende Stromkennzeichnung erlaubt es Verbraucherinnen und Verbrauchern, selbst zu entscheiden, den Fokus auf niedrige Kosten oder eine möglichst positive Umweltbilanz zu legen. Fällt die Wahl auf Ökostrom, müssen die Energielieferanten eine dem Verbrauch entsprechende Menge an grünem Strom ins Netz einspeisen. Wer sich für einen Ökostromtarif entscheidet, trägt folglich zu einem nachhaltigeren Strommix bei.

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