Klimawandel
Mit dem Begriff Klimawandel werden allgemein Klimaschwankungen bezeichnet, wie es sie schon immer in der Erdgeschichte gegeben hat. Seit den 1980er Jahren wird der Begriff zunehmend auch für die vom Menschen verursachte Erwärmung der Erde und deren drohende katastrophale Folgen verwendet: tödliche Hitzeperioden, versinkende Inselstaaten, Dürren, Überschwemmungen, Wirbelstürme, Hungersnöte. Der Klimawandel ist inzwischen zu einer der größten globalen Herausforderungen geworden.
- Natürlicher Klimawandel: Der Treibhauseffekt
- Vom Menschen verursachter Klimawandel
- Mögliche Folgen des Klimawandels
- Klimapolitik: viel versprochen – wenig umgesetzt
- Kann der Klimawandel aufgehalten werden?
- Klimawandel in Deutschland
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Das Wichtigste in Kürze
- Der Mensch beeinflusst den natürlichen Treibhauseffekt durch Emissionen.
- Weltweit ist die durchschnittliche Temperatur in den vergangenen 100 Jahren bereits um rund 0,74 Grad Celsius gestiegen.
- Durch die zunehmende Klimaerwärmung kommt es immer häufiger zu extremen Wetterereignisse.
- Der Klimawandel kann zwar nicht aufgehalten werden, aber mit der Klimapolitik versucht man den Wandel abzumildern.
Natürlicher Klimawandel: Der Treibhauseffekt
Der Treibhauseffekt ist die Voraussetzung für das Leben auf der Erde. Die Durchschnittstemperatur an der Erdoberfläche beträgt dank des Treibhauseffekts lebensfreundliche 15° Celsius, ohne ihn würde sie bei -18° Celsius liegen. Treibhausgase wie Wasserdampf, Kohlenstoffdioxid und Methan bewirken in der Erdatmosphäre seit jeher einen Treibhauseffekt, der einen entscheidenden Einfluss auf das Klima hat: Die Gase wirken wie eine Schutzschicht, welche die kurzwellige Sonnenstrahlung nahezu ungehindert passieren lässt und die langwellige Strahlung der Erdoberfläche teilweise zurückhält.
Vom Menschen verursachter Klimawandel
Dieser an sich sehr positive Treibhauseffekt wird heute jedoch durch den Menschen, beziehungsweise durch die vom Menschen verursachten Emissionen, stark beeinflusst: Wir werden so mit einer immer schnelleren Erwärmung der Atmosphäre konfrontiert. Weltweit ist die durchschnittliche Temperatur in den vergangenen 100 Jahren bereits um rund 0,74 Grad Celsius gestiegen. Klimaforscher rechnen sogar mit einem Temperaturanstieg um bis zu 5 Grad Celsius bis 2100. Werden langfristige Temperaturmessungen gegenübergestellt, zeigt sich eine deutliche Tendenz: Seit den 1980er Jahren lagen die Mittelwerte eines Jahrzehnts stehst über dem der vorangegangenen Dekade.
Dieser durch den Menschen verursachte Klimawandel wird seit den 1980er Jahren wissenschaftlich erforscht und diskutiert. Klimaforscher weltweit sind sich einig, dass die beobachtete Erwärmung nicht mehr mit dem normalen Treibhauseffekt erklärt werden kann. Vielmehr werden durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe zur Energiegewinnung, durch die Massentierhaltung und die intensive Landwirtschaft deutlich mehr Treibhausgase freigesetzt, so dass die globale Erwärmung immer weiter angetrieben wird. Somit ist unsere moderne Lebensweise in der Industriegesellschaft der Grund für die Erwärmung.
Inzwischen ist allgemein bekannt, dass durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas große Mengen des Klimagases Kohlendioxid (CO2) freigesetzt werden. CO2 trägt massiv zur Klimaerwärmung bei: Das CO2 gelangt in die Atmosphäre und verstärkt den natürlichen Treibhauseffekt. Neben dem weltweiten Energiehunger treibt auch die moderne Landwirtschaft den Klimawandel an, Massentierhaltung und der Einsatz von Kunstdünger belasten durch hohe Treibhausgas-Emissionen das Klima. Auch durch die Abholzung von Urwäldern gehen natürliche CO2-Speicher verloren.
Mögliche Folgen des Klimawandels
Der Klimawandel ist längst kein Zukunftsszenario mehr, sondern schon heute Realität. Schließlich können wir die Folgen des Klimawandels bereits weltweit spüren. Gletscher schmelzen in alarmierender Geschwindigkeit. Schwere Stürme oder Überschwemmungen verwüsten ganze Landstriche. Große Trockenheit wechselt sich mit sintflutartigen Niederschlägen ab. Aufgrund der zunehmenden Klimaerwärmung werden sich solche extremen Wetterereignisse immer häufiger zeigen. Durch die Ausbreitung der Wüsten, zunehmende Stürme und Hochwasser und durch den ansteigenden Meeresspiegel werden immer mehr Menschen in Zukunft ihre Heimat verlieren.
Klimapolitik: viel versprochen – wenig umgesetzt
Den Klimawandel aufhalten – das hatten sich schon viele Politiker auf die Fahnen geschrieben, doch dabei ist es bisher leider geblieben: 1997 sollte das Kyoto-Protokoll den Durchbruch in der Klimapolitik bringen. Erstmals wurden verbindliche Zielwerte für den Ausstoß von Treibhausgasen in den Industrieländern festgelegt. Im Kyoto-Protokoll einigten sich die Unterzeichner-Staaten verbindlich auf eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 5,2 Prozent bis 2012 im Vergleich zu 1990.
Auch wenn Deutschland und Europa ihr Zwischenziel erfüllen konnten, nimmt weltweit der Emissionsausstoß zu. Das liegt vor allem an einigen Industrieländern, die keine Verpflichtungen eingehen, und Schwellenländer, die sich zum Wohle ihrer boomenden Wirtschaft gegen eine Reduktion des CO2-Ausstoßes entscheiden. Entsprechend unzureichend empfinden viele die in der zweiten Verpflichtungsperiode (2013-2020) des Kyoto-Protokolls festgelegten Ziele. Die Europäische Union hat sich hier zu einer Emissions-Verringerung um 20 Prozent verpflichtet - was jedoch in globaler Relation wirkungslos bleiben dürfte.
Kann der Klimawandel aufgehalten werden?
Der Klimawandel ist bereits Realität, er kann nicht mehr aufgehalten werden – aber man kann ihn abmildern: Durch die konsequente Einsparung von Klimagasen wie Kohlendioxid oder Methan. Jeder kann etwas für das Klima tun: Allein durch die Nutzung von Ökostrom spart eine vierköpfige Familie im Jahr bereits bis zu 2 Tonnen CO2 ein. Wer auf nicht unbedingt notwendige Flüge verzichtet, seinen Fleischkonsum einschränkt, regionalen Lebensmitteln den Vorzug gibt, das Auto öfter mal stehen lässt oder seinen Stromverbrauch reduziert, kann ebenfalls einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Klimawandel in Deutschland
Ein Bericht der Bundesregierung, zu den Konsequenzen der Erderwärmung, belegt, dass erste Folgen des Klimawandels in Deutschland spürbar sind. Anhand von etwa 100 Indikatoren wurde untersucht, wie sich der Klimawandel in Deutschland auswirkt und welche Maßnahmen zur Vorbereitung darauf getroffen werden können. Zwar ist der Klimawandel bisher nur mäßig spürbar, aber erste regionale Auswirkungen sind deutlich festzustellen: Hitzeprobleme, Bodenerosionen oder neue Zusammensetzungen von Vogelgemeinschaften sind einige Auswirkungen. Dazu gehört auch das Vordringen neuer Tier- und Pflanzenarten aus wärmeren Klimazonen. Das hat beispielsweise zur Folge, dass Krankheiten wie Malaria oder Dengue-Fieber nun auch in Deutschland übertragen werden können. Es reicht nicht nur aus, dem Klimawandel entgegen zu wirken, zukünftig wird besonders die Anpassung dessen eine große Rolle spielen.
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